Die Entsorgung von Plastikmüll in den Weltmeeren verursacht nach UNO-Angaben einen Schaden von mindestens 13 Milliarden Dollar pro Jahr. Der Abfall bedroht die Meerestiere, den Tourismus und die Fischerei.
Das teilte das UNO-Umweltprogramm UNEP am Montag zur Eröffnung einer Umweltkonferenz in Kenias Hauptstadt Nairobi mit. «Plastik spielt heutzutage eine wichtige Rolle, aber wir können die Umweltschäden, die durch unseren Verbrauch entstehen, nicht ignorieren», sagte UNEP-Chef Achim Steiner.
Die wichtigste Botschaft zur Vermeidung von Plastikmüll laute: «reduzieren, wiederverwenden, recyceln». Die Umweltschützer forderten einen grösseren Einsatz von Firmen zur Verminderung von Plastikmüll.
Experten des UNEP warnen in ihrem Bericht unter anderem davor, dass die im Meer entsorgten Kunststoffe für Tiere zu giftigem Futter würden. Andere Meeresbewohner wie Delfine und Wale verhedderten sich im Plastikmüll. Auch Korallenriffe würden durch den Abfall schwer beschädigt.
Zudem hätten sich kleinste Plastikteilchen im Polareis festgesetzt. Als Beispiele für wirtschaftliche Schäden werden in dem Bericht unter anderem verschmutzte Strände und die Beschädigung von Fischereiausrüstung genannt.
Grosse Müllberge
Ein Grossteil des Plastiks wird von den Meeresströmungen zu grossen Müllbergen zusammengeschoben. Zunehmend Sorge bereiten den Experten aber auch kleinste Plastikteilchen, die von den Meeresbewohnern aufgenommen werden.
«Die verunreinigten Partikel werden durch die Strömungen über grosse Entfernungen transportiert und landen schliesslich als chemische Bestandteile in unserem Essen», sagte Steiner.
Die Mikropartikel entstehen einerseits durch die Auflösung des Plastiks in den Meeren. Sie sind aber auch in Produkten wie Zahnpasta, Duschgel oder Reinigungscremes enthalten und gelangen über das Abwasser in die Ozeane.