Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble hat nach eigenen Worten eine Trendwende in der Euro-Schuldenkrise ausgemacht. „Wir können nicht Entwarnung geben, aber haben Hoffnung, zu sagen, vielleicht haben wir das Schlimmste überstanden“, sagte Schäuble bei einem Vortrag in der Universität Heidelberg.
Die Euro-Staaten hätten im Kampf gegen die Krise Fortschritte erreicht. Allen, die der Gemeinschaftswährung zuletzt den Untergang vorausgesagt hätten, halte er entgegen: „Noch immer besteht der Euro, noch immer ist er nicht zusammengebrochen.“
Zum Hilfsbegehren Zyperns und dem Streit mit dem Land über die Auflagen äusserte sich der Finanzminister scharf: „So lange der Präsident sagt, Privatisierungen kommen überhaupt nicht in Frage, so lange sie nicht klarmachen, dass sie sich an Geldwäscheregeln halten, haben wir kein Bedürfnis nach einem Wettlauf darum, wer schneller bereit ist, etwas zu tun.“
Zypern hatte im Sommer bis zu 17,5 Milliarden Euro aus dem Euro-Rettungsschirm beantragt. Das Land ist durch seine engen Beziehungen zu Griechenland besonders von der Schuldenkrise betroffen.
Für Vorbehalte unter den potenziellen Rettern sorgt der Vorwurf, das Land würde Geldwäsche tolerieren oder gar unterstützen. Der kommunistische Präsident Dimitris Christofias lehnt Privatisierungen ab.