Challenge-League-Klubs waren in den letzten Jahren Stammgäste in den Halbfinals des Schweizer Cups. Diesmal streben Aarau und Wil gegen höherklassige Vereine den Coup an.
Es stehen Cupspiele an, und folglich steht der FC Sion in diesen Tagen im Fokus des Schweizer Fussballs. Schlagzeilen liefern jedoch nicht der sportliche Aspekt des anstehenden Romand-Derbys gegen Lausanne-Sport, sondern die Folgen der von Präsident Christian Constantin am Montag losgetretenen Sittener Chaostage. Der entmachtete Trainer Victor Muñoz lässt sich die Degradierung zum Spielbeobachter offenbar nicht gefallen und hat einen Anwalt in den Kampf gegen Constantin geschickt. „Der FC Sion hindert Victor Muñoz daran, seiner Arbeit als Trainer nachzugehen“, schrieb Muñoz‘ Anwalt in einem Communiqué.
Muñoz pocht auf Erfüllung des Vertrages bis zum 4. Juni 2013 und fordert „die sofortige Verantwortung für die 1. Mannschaft“ zurück. Constantin liess derweil verlauten, dass Gennaro Gattuso über diese Woche mit den Spielen in Lausanne und beim FC Zürich hinaus Spielertrainer bleibt. 24 Stunden vor dem Anpfiff in Lausanne war aber einiges unklar. Ist Gattuso Spieler oder Trainer? Hat nicht doch Muñoz‘ Assistent Luigi Riccio die Verantwortung auf der Bank? Fährt Muñoz tatsächlich zur Beobachtung des FCZ in die Ostschweiz?
Neben dem FC Sion stehen in den Viertelfinals auch die beiden Challenge-League-Klubs Aarau und Wil im Fokus, die gegen die oberklassigen Zürcher Vereine GC und FCZ auf einen Coup hoffen. Die Statistik billigt zumindest einem der beiden Unterklassigen gute Gewinnchancen zu. In den letzten zehn Jahren schaffte nur 2004 und 2009 kein Challenge-League-Verein den Sprung in die Halbfinals. Vor drei Jahren standen mit Kriens und Lausanne-Sport sogar zwei Teams aus der zweithöchsten Liga in der Runde der letzten vier.
Brüggli(eis)feld
Bei Challenge-League-Leader FC Aarau gibt die Spielstätte zu reden. Der Rasen ist vor dem Spiel gegen Super-League-Leader GC gefroren und in den letzten Tagen mit viel Sand präpariert worden. Aaraus Sportchef Urs Bachmann spricht daher von einem „Terrain in katastrophalem Zustand“. Ein reguläres Spiel war zumindest am Dienstag noch fast undenkbar.
Basel wohl mit Alex Frei
Der FC Basel tritt in Thun schon zu seinem sechsten Spiel in der Rückrunde an. In Super League und Europa League blieb der Meister fünfmal ungeschlagen. Die letzte Niederlage des FCB datiert vom 25. November 2012, damals verlor er in Thun 2:3. „Diesmal machen wir dort nicht nochmals Geschenke“, ist sich FCB-Trainer Murat Yakin sicher. Er kündigte einige Wechsel an, „denn einige Spieler haben in zwei Wochen fünf Spiele absolviert“. Es ist davon auszugehen, dass der zuletzt zum Zuschauer degradierte Schweizer Rekord-Torschütze Alex Frei zu seinem ersten Einsatz in diesem Jahr kommt. Wohl als linker Flügel im 4-1-4-1-System.