Mit Humor und Musik hat der Schauspieler Ulrich Tukur («Tatort») den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache entgegengenommen. Er habe sich schon immer mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt, sagte der Musiker und Autor am Samstag bei der Preisverleihung in Kassel.
Anschliessend gab er als Sänger seiner Band «Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys» am Klavier und mit Ziehharmonika 20er-Jahre-Songs zum Besten. «Musik ist das andere Standbein», betonte er. Erst kürzlich hatte Tukur die Novelle «Die Spieluhr» herausgebracht.
Der 56-Jährige bekomme die mit 30’000 Euro dotierte Auszeichnung, «weil er glänzende Texte in deutscher Sprache vorgetragen, geschrieben und gesungen hat», sagte der Sprecher der Jury, Helmut Glück. Der Musiker und Autor beweise, «dass man wunderbar mit der deutschen Sprache spielen kann».
Die Auszeichnung wird vergeben für die «Anerkennung, Weiterentwicklung und Pflege des Deutschen als Kultursprache». Die Laudatorin, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende, sagte, Tukurs Erfolgsrezept sei die Lust am Schauspiel und an der Sprache. «Ihm traue ich zu, Grimms Wörterbuch vorzulesen, als wäre es ein Krimi.»
Der diesmal in zwei Kategorien vergebene Kulturpreis Deutsche Sprache wird seit 2001 vom Verein Deutsche Sprache und der Eberhard-Schöck-Stiftung verliehen. Der undotierte Institutionen-Preis Deutsche Sprache ging in diesem Jahr an das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen.
Der mit 5000 Euro dotierte Initiativ-Preis Deutsche Sprache wurde in diesem Jahr ausgesetzt. Er sollte an den Förderverein Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf gehen. Glück sagte, es habe sich aber herausgestellt, dass der Vorstand des Vereins «derzeit nicht handlungsfähig» sei.