Der Zürcher Radio-Unternehmer Roger Schawinski wehrt sich gegen den Verkauf von Radio 24 an den Aargauer Verleger Peter Wanner (AZ Medien). Erst müsse die Frage einer Radiokonzession im Kanton Aargau geklärt werden. Schawinski hatte 2008 mit seinem Aargauer Radioprojekt den Zuschlag nicht erhalten.
In einer Eingabe beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) verlangt Schawinski gemäss einer Mitteilung vom Dienstag, dass der Verkauf von Radio 24 an Wanner erst nach dem Vorliegen einer rechtsgültigen Radiokonzession im Kanton Aargau bewilligt wird.
Marktbeherrschende Stellung?
Das Bakom und die Wettbewerbskommission müssen noch klären, ob die Wanner-Gruppe eine marktbeherrschende Stellung im Kanton Aargau hat. In früheren Stellungnahmen hätten die AZ Medien eine marktbeherrschende Stellung im Radiobereich immer mit dem Argument verneint, dass die grossen Zürcher Privatsender in Teile des Kantons Aargau einstrahlten.
Durch einen Verkauf von Radio 24 werde diese marktbeherrschende Stellung der Wanner-Gruppe weiter verstärkt und das Bakom könne ihm nicht zustimmen, schreibt Schawinski. Derzeit gehört Radio 24 dem Zürcher Medienkonzern Tamedia.
Für das Radio-Versorgungsgebiet Aargau hatte 2008 das Radio Argovia, das zur Wanner-Gruppe gehört, die Konzession erhalten. Roger Schawinski, der mit seinem Projekt „Radio AG“ unterlegen war, reichte dagegen Beschwerde ein. Der endgültige Entscheid steht noch aus.
Wanner gibt sich gelassen
AZ-Verleger Peter Wanner sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, es sei Schawinskis „gutes Recht“, eine Eingabe zu machen. Radio 24 habe mit Radio Argovia nicht direkt zu tun. Radio 24 betreffe den Raum Zürich.
Der kleine Marktanteil, den Radio 24 im Aargau habe, werde kompensiert durch den Marktanteil des Solothurner Lokalradios Radio 32 im Aargau. Bei Radio 32 müssten die AZ Medien ihre Mehrheitsbeteiligung abgeben, hielt Wanner fest und sprach von einem „Nullsummenspiel“.