Die Kollision der «MS Albis» mit dem Anlegesteg Küsnacht hat grossen Schaden an Schiff und Steg angerichtet. Wie es am Mittwoch zum Unfall auf dem Zürichsee kam, wird noch untersucht. Der Steg benötigt umfangreiche Sanierungsarbeiten.
Der Schaden an Schiff und Steg beläuft sich nach ersten Schätzungen auf über 230’000 Franken, teilte die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) am Donnerstag mit. Wie lange die «MS Albis» ausfalle, sei unklar.
Das Schiff musste aber nicht abgeschleppt werden. Es konnte gemäss ZSG noch am Mittwoch um etwa 18.30 Uhr aus eigener Kraft in die Werft nach Wollishofen fahren.
Schlimmer steht es um den Steg. Die Landeanlage des Schiffstegs sei erheblich beschädigt worden, teilte die Gemeinde Küsnacht, die Eigentümerin des Stegs, am Donnerstag mit. Eine Schadenanalyse habe gezeigt, dass umfangreiche Sanierungsarbeiten erforderlich seien.
Bei einem der drei Anlegepfähle brach durch den heftigen Aufprall der obere Teil ab. Deshalb müsse der Pfahl bis auf eine Tiefe von rund sechs Metern unter Wasser zurückgebaut und neu erstellt werden. Zudem ist die Betonplatte des tiefer liegenden Stegs gerissen und muss ebenfalls abgebrochen und wiederhergestellt werden.
Die Gemeinde rechnet damit, dass der Schiffsteg Küsnacht frühestens Mitte Mai wieder angefahren werden kann. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Sanierungsarbeiten länger dauern, heisst es weiter.
Verletzter Koch noch im Spital
Bei der Kollision am Mittwochmittag wurden drei Passagiere schwer verletzt, sieben leicht. Neun Verletzte wurden mit Ambulanzen in die Spitäler gebracht.
Ein Koch, der zum Zeitpunkt des Unfalls in der Küche gearbeitet hatte, musste mit schweren Verbrennungen ins Spital geflogen werden. Er befindet sich dort noch immer. Es geht ihm gemäss ZSG den Umständen entsprechend gut. Der Kapitän, der ebenfalls verletzt wurde, konnte das Spital bereits am Mittwochabend wieder verlassen.
Rund ein Dutzend weitere Passagiere und Besatzungsmitglieder erlitten kleine Blessuren wie beispielsweise Schürfungen. Sie wurden vor Ort versorgt. An Bord des Schiffes befanden sich gemäss Angaben der Kantonspolizei Zürich etwa 60 Passagiere.
Die Unfallursache ist gemäss Kantonspolizei Zürich noch nicht bekannt. Sie führt zusammen mit der Staatsanwaltschaft See/Oberland die Untersuchungen durch.