Die Luftseilbahn von Mürren BE auf das Schilthorn steht wegen eines Defekts an einem Umlaufrad bis Dienstag still. Am Freitagnachmittag musste die Bahn abgestellt werden. 91 Menschen wurden zu Fuss und mit geländegängigen Fahrzeugen hinunter nach Mürren gebracht.
Fast alle waren bis am Abend kurz vor 21 Uhr zurück in Mürren, wie die Schilthornbahn AG am Samstag mitteilte. Zwei Erwachsene und ein an den Rollstuhl gebundenes Kind aus Kuwait verbrachten die Nacht in der Zwischenstation Birg auf 2677 Metern über Meer. Sie wurden von zwei Mitarbeitern der Bahn betreut.
Helikopter konnten wegen des schlechten Wetters nicht fliegen. Die Fahrt und der Abstieg über mehr als 1000 Höhenmeter seien in guter Stimmung verlaufen, sagte Christoph Egger, Direktor der Schilthornbahnen AG, zur Nachrichtenagentur sda. Die von der Panne betroffenen Touristen und Mitarbeiter seien nie in Gefahr gewesen.
Als Begleitteam für die „terrestrische“ Evakuierung wurde die Alpine Rettung Schweiz aufgeboten. Insgesamt waren am Freitagabend 25 Helfer im Einsatz.
Ersatzrad aus Italien
Die Panne der Luftseilbahn ist auf ein defektes Umlaufrad in der Station Mürren zurückzuführen, wie es in der Medienmitteilung heisst. Bis Dienstag wird ein Ersatzrad aus Italien geliefert und eingebaut. Am kommenden Mittwoch (25. Juli) sollte die Bahn ihren Betrieb laut Communiqué wieder aufnehmen können.
Die Sektion Mürren-Birg ist der längste Abschnitt der Bahn von Mürren auf das Schilthorn überwindet eine Höhendifferenz von über 1000 Metern. Am 29. Dezember 2004 war es bei dieser Sektion zu einem Versagen eines der beiden Tragseile gekommen. Die Bahn konnte vor der Schadenstelle angehalten werden. Alle 53 Insassen wurden damals unverletzt mittels Helikopter geborgen.
Der Berner Oberländer Ferienort Mürren bleibt trotz der Panne erreichbar. Die Sektion Stechelberg-Mürren der Seilbahn und die Standseilbahn Mürren-Allmendhubel verkehren nach Fahrplan.