Schlammlawine begräbt mindestens 18 Menschen in Brasilien

Mindestens 18 Menschen sind in der brasilianischen Stadt Petrópolis nach heftigen Regenfällen und Erdrutschen ums Leben gekommen. Es gab über ein Dutzend Verletzte. Mindestens zehn Menschen wurden nach offiziellen Angaben von Dienstag noch vermisst.

Rettungs- und Bergungsarbeiten nach den Erdrutschen in Petropolis (Bild: sda)

Mindestens 18 Menschen sind in der brasilianischen Stadt Petrópolis nach heftigen Regenfällen und Erdrutschen ums Leben gekommen. Es gab über ein Dutzend Verletzte. Mindestens zehn Menschen wurden nach offiziellen Angaben von Dienstag noch vermisst.

In der Stadt nördlich von Rio de Janeiro blockierten Erdrutsche mehrere Strassen. Viele Familien mussten ihre Häuser verlassen. In Petrópolis fiel an zwei Tagen so viel Regen wie in manchen Regionen Brasiliens das ganze Jahr über nicht.

Unter den Toten sind auch zwei Zivilschutzmitarbeiter. Beide hatten nach Medienberichten Anwohner vor der Gefahr gewarnt, als eine neue Schlammlawine niederging und eine Mauer zum Einsturz brachte, die beide Helfer unter sich begrub.

In Petrópolis, der ehemaligen Sommerresidenz des brasilianischen Kaiserhauses, traten die Flüsse Quitandinha und Piabanha über die Ufer. Die Wasserfluten brachten aufgeweichte Erdmassen ins Rutschen.

Die Schlammlawinen rissen Häuser teilweise ein. Einige Bewohner wurden verschüttet. Die Sirenen warnte die Einwohner auch am Dienstag vor der Gefahr, obwohl der Regen zunächst nachliess.

In den Monaten Januar, Februar und März kommt es in der Region um Rio immer wieder zu heftigen Regenfällen, die Erdrutsche auslösen. Anfang 2011 kamen in dem etwa 50 Kilometer von Petrópolis entfernten Ort Teresópolis fast 1000 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben.

Rousseff will handeln

Oft haben die Bewohner ihre Häuser illegal an erdrutschgefährdete Berghänge gebaut, was die Regierung immer wieder kritisiert. Präsidentin Dilma Rousseff, die derzeit in Rom zur Amtseinführung von Papst Franziskus weilt, kündigte drastischere Massnahmen an, damit die Bewohner die gefährdeten Gebieten auch wirklich verlassen.

«Das Problem ist, dass die Leute oft nicht gehen wollen», sagte die Staatschefin. Die Region ist vor allem als Ferien- und Wochenendgebiet bei wohlhabenderen Einwohnern von Rio beliebt.

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