Die 134 Berufsfischer am oberen Bodensee haben 2013 so wenig Fische gefangen wie seit 60 Jahren nicht mehr. Sie hatten im vergangenen Jahr 465 Tonnen Fische in ihren Netzen; das sind 16 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Existenz der Fischer ist bedroht.
Die jüngsten Fangzahlen wurden von der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) nach deren alljährlichen Tagung in Salgen in Bayern veröffentlicht. Schwerpunktthema war die Entwicklung der Felchenfischerei vor dem Hintergrund rückläufiger Nährstoffgehalte im oberen Bodensee.
Denn darauf führen die Experten den massiven und kontinuierlichen Rückgang der Fänge zurück. Insgesamt zogen die 134 Berufsfischer der Schweiz, Deutschlands und Österreichs 294 Tonnen Felchen an Land; das sind 63 Prozent des Gesamtfangs oder 12 Prozent weniger als 2012.
Die Egli-Fänge nahmen von 109 auf 80 Tonnen prozentual noch stärker ab. Eine Abnahme mussten die Berufsfischer auch bei den Weissfischen hinnehmen, wie aus dem IBKF-Communiqué hervorgeht. Die Erträge beim Seesaibling, dem Hecht und der Trüsche nahmen dagegen leicht zu.
Die wirtschaftliche Lage der Berufsfischer ist überaus angespannt. Die IBKF befasste sich darum an ihrer Tagung auch mit Möglichkeiten der Existenzsicherung. Auf Wunsch der Berufsfischer wird der Netzeinsatz im laufenden Jahr angepasst. Weitere Möglichkeiten zur Förderung der Berufsfischerei werden von der IBKF zusammen mit der internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee erörtert.