Schlüsselperson in der Affäre Hainard freigesprochen

Eine Sozialhilfebezügerin, die 2010 vom ehemaligen Neuenburger Regierungsrat Frédéric Hainard des Sozialhilfemissbrauchs verdächtigt wurde, ist vom Regionalgericht in Boudry NE freigesprochen worden. Ihr Fall hatte unter anderem die „Affäre Hainard“ ausgelöst.

Das Gericht sprach sich gegen ihn aus: Ex-Regierungsrat Frédéric Hainard (Archiv) (Bild: sda)

Eine Sozialhilfebezügerin, die 2010 vom ehemaligen Neuenburger Regierungsrat Frédéric Hainard des Sozialhilfemissbrauchs verdächtigt wurde, ist vom Regionalgericht in Boudry NE freigesprochen worden. Ihr Fall hatte unter anderem die „Affäre Hainard“ ausgelöst.

Zusammen mit seiner Geliebten, die beim Arbeitsamt arbeitete, nahm Hainard 2010 die Tochter der verdächtigten Frau in Gewahrsam. Während des Verhörs gab Hainard der Tochter zu verstehen, dass sie erst gehen könne, wenn ihre Mutter herkomme.

Konkret wurde der Frau vorgeworfen, das Sozialamt nicht über Veränderungen ihrer finanziellen Situation informiert zu haben. Die Sozialhilfeempfängerin lebte in der Wohnung ihrer Tochter, die zum Teil auch von der Sozialhilfe bezahlt wurde. Als der Freund der Tochter in die Wohnung einzog, übernahm er einen Teil der Wohnungsmiete.

Das Regionalgericht schenkte der Frau Glauben, dass sie davon nichts gewusst hatte. Dies berichten am Donnerstag die beiden Tageszeitungen „L’Express“ und „L’Impartial“.

Hingegen ist die Klage der Sozialhilfebezügerin gegen Hainard und dessen Geliebte weiterhin hängig. Die Frau beschuldigt die beiden der Nötigung, Amtsmissbrauchs sowie Fälschung von Ausweisen.

Im Jahre 2010 war Frédéric Hainard als amtierender Neuenburger Regierungsrat wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft und des Amtsmissbrauchs unter Druck geraten. Schliesslich musste er als Regierungsrat zurücktreten.

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