Schmiergeld-Skandal stürzt Rajoys Partei ins Umfragetief

Die von einem Korruptionsskandal erschütterte Regierungspartei Spaniens ist in der Beliebtheit auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren abgestürzt. Bei Parlamentswahlen käme die Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy derzeit nur noch auf 33,5 Prozent.

Die Lage war schon besser: Mariano Rajoy, spanischer Ministerpräsident (Archiv) (Bild: sda)

Die von einem Korruptionsskandal erschütterte Regierungspartei Spaniens ist in der Beliebtheit auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren abgestürzt. Bei Parlamentswahlen käme die Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy derzeit nur noch auf 33,5 Prozent.

Dies geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage der Zeitung „El Mundo“ hervor. Das sind mehr als elf Punkte weniger als beim Wahlsieg im November 2011. Allerdings schnitten sie immer noch besser ab als die oppositionellen Sozialisten, die 28,2 der Befragten überzeugten.

Der Bestechungsskandal hatte sich Ende Januar massiv verschärft, als die Zeitung „El Pais“ Auszüge aus angeblichen heimlichen, handschriftlich geführten Parteikonten veröffentlichte. Diese sollen belegen, dass Parteigrössen der PP über Jahre regelmässig mehrere Tausend Euro erhielten.

Allein an Rajoy flossen demnach über elf Jahre hinweg je 25’200 Euro. Das Geld soll überwiegend von Baufirmen stammen und zu Zeiten des Baubooms geflossen sein, als Politiker zahlreiche Immobilienprojekte genehmigten.

Rajoy hat die Vorwürfe zurückgewiesen und – um sie zu entkräften – am Wochenende einige seiner Steuererklärungen veröffentlicht. Die Opposition sieht jedoch nach wie vor viele Fragen unbeantwortet.

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