Die Schweiz ist zum Winterbeginn zugeschneit worden. Auf den Strassen führte die weisse Pracht zu Dutzenden von Unfällen. Allein im Kanton Bern wurden bis am Sonntagnachmittag 60 gezählt. Ein Unfall im Kanton Waadt endete tödlich.
Der Autofahrer kam am Sonntag bei einem Auffahrunfall auf der A9 zwischen Vevey und Chexbres im Kanton Waadt ums Leben. Ein anderer Lenker hatte auf der schneebedeckten Fahrbahn die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren war auf dem Pannenstreifen zum Stehen gekommen. Eine Autofahrerin hielt an, um ihm zu helfen.
Ein dritter Autofahrer prallte dann auf die beiden Fahrzeuge. Der rund 30-jährige Italiener verlor dabei sein Leben. Im selben Bereich der A9 kam es gemäss Angaben der Waadtländer Polizei zu jener Zeit zu acht weiteren Unfällen.
Auch in anderen Kantonen hatte die Polizei einiges zu tun. In Oetwil am See ZH zog sich ein Mann bei einer Kollision erhebliche Verletzungen zu. Er hatte in einer Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, geriet auf die Gegenfahrbahn und prallte dort mit einem entgegenkommenden Auto zusammen.
Der 52-Jährige wurde mit Rückenverletzungen ins Spital eingeliefert. Die Kantonspolizei registrierte im ganzen Kantonsgebiet rund zwei Dutzend weitere Unfälle, verletzt wurde niemand.
Schnee und Alkohol
Im Kanton Bern ereigneten sich bis am Nachmittag rund 60 Unfälle – davon ein Grossteil auf winterlicher Fahrbahn. Dies sagte ein Sprecher der Berner Polizei am Abend auf Anfrage der sda. Eine Person wurde mit Sicherheit verletzt, drei weitere wurden zur Kontrolle ins Spital gebracht.
Im Kanton Aargau verunfallten am Sonntagmorgen zwei Autolenkerinnen unter Alkoholeinfluss. Eine 23-Jährige verlor zwischen Lieli und Oberwil die Kontrolle über ihr Fahrzeug und prallte gegen einen Baum. Sie hatte 1 Promille Alkohol im Blut. Eine 36-Jährige fuhr auf der A1 gegen die Leitplanke – mit 1,3 Promille. Beide Frauen blieben unverletzt.
Die Aargauer Kantonspolizei registrierte am Sonntagmorgen 25 weitere Unfälle. Im Kanton Basel-Landschaft wurden neun Unfälle gezählt, im Kanton Solothurn etwa zehn. In den meisten Fällen handelte es sich um Selbstunfälle ohne Verletzten.
Eine Lehrfahrerin verlor in Maienfeld GR die Kontrolle über das Auto, das auf die Gegenfahrbahn geriet und mit einem entgegenkommenden Wagen zusammenstiess. Vier Personen wurden verletzt.
Motoren gehen in Flammen auf
Glück im Unglück hatte eine 37-jährige Automobilistin am Sonntagmorgen in Gelfingen LU: Ihr Wagen geriet auf schneebedeckter Strasse ins Schleudern und landete auf den Bahngleisen. Sie konnte das Auto unverletzt verlassen. Trotz Schnellbremsung erfasste der Zug das Auto aber und zerquetschte es.
Im Kanton Thurgau wurden bei Kollisionen in Siegershausen und Güttingen drei Personen verletzt – eine leicht und zwei unbestimmt. Einer der Unfallverursacher musste den Führerschein abgeben, weil er zu schnell und alkoholisiert unterwegs war.
Kälte und Schnee setzten offenbar auch den Fahrzeugen zu. In Weesen SG sowie zwischen Schwanden und Elm GL brannten zwei Autos aus. In beiden Fällen bemerkten die Lenker Motorprobleme, stellten das Auto ab und stiegen aus, bevor es von den Flammen zerstört wurde.
Auch der öffentliche Verkehr wurde durch die Schneefälle teilweise beeinträchtigt. Die Zürcher Verkehrsbetriebe VBZ mussten den Betrieb mehrerer Buslinien auf steilen Strecken einstellen. Auch in Bern und Luzern kam es zu kurzzeitigen Behinderungen im Nahverkehr.
Frostige Temperaturen
Pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn sind die Temperaturen in der Schweiz am Samstag deutlich gesunken. Am kältesten war es auf der Glattalp im Muotatal, wo das Thermometer unter minus 28 Grad sank.
Am Sonntag machte Schneefall bis in tiefe Lagen den Winteranfang perfekt. Entlang der Voralpen gab es 5 bis 10 Zentimeter Schnee, im Flachland etwa 5 Zentimeter. Am meisten Schnee fiel in den östlichen und zentralen Landesteilen, wie Alexander Giordano von MeteoSchweiz zur sda sagte.
Am Nachmittag hörte es in den meisten Regionen auf zu schneien. Am Montag ist am Mittag mit neuen Schneefällen zu rechnen – sie beginnen in der Westschweiz und erfassen später weitere Teile des Landes.