In der Schweiz ist es bei Schneefällen seit Mittwochabend zu über 100 Strassenunfällen gekommen. Bei einer Frontalkollision bei Densbüren AG kamen drei junge Männer ums Leben. Auf der A1 in der Region Zürich sorgte der Schnee am Donnerstag für ein Chaos.
Der Unfall in der Nähe von Densbüren ereignete sich gemäss Polizeiangaben um 21 Uhr auf der leicht schneebedeckten Strasse. Ein mit drei Irakern besetztes Auto kam auf dem steilen Strassenabschnitt ins Schleudern und prallte in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Der Fahrer im entgegenkommenden Auto erlitt nur leichte Verletzungen.
Der starke Schneefall führte am Mittwochabend auf Aargauer Strassen zu vier weiteren Unfällen. Diese liefen aber glimpflich ab. Auf dem Kaistenberg im Fricktal kam ein Auto schleudernd von der Strasse ab und überschlug sich die Böschung hinunter. Der Lenker wurde leicht verletzt. Am Auto entstand Totalschaden.
Spektakulär war ein Selbstunfall bei Valchava im Kanton Graubünden vom Donnerstagmittag, bei dem ein 49-jähriger Autolenker und seine neunjährige Tochter verletzt wurden. Das Auto war in einer Rechtskurve von der Strasse abgekommen und hatte sich über eine Strecke von rund 300 Metern mehrmals überschlagen, bevor es auf der Seite liegend im Wald zum Stillstand kam.
Verkehrschaos auf der A1
Im Kanton St. Gallen ereigneten sich seit Mittwoch über 50 Unfälle. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden. Die Polizei rät, nur mit Winterreifen zu fahren und die Fahrzeuge für eine gute Sicht gründlich vom Schnee zu befreien. Schwierige Strassenverhältnisse gab es auch im Rheintal. Auf der A13 verursachte ein Lenker einen Selbstunfall. Dabei verletzte er sich leicht.
Auf den Strassen im Kanton Zürich führten die Schneefälle am Donnerstag ebenfalls zu rund 50 Verkehrsunfällen. Laut Polizeiangaben blieb es in fast allen Fällen bei Blechschaden. Bei Unfällen in der Stadt Zürich wurden sechs Personen verletzt.
Nicht mehr viel ging ab Donnerstagmittag auf der wichtigsten Autobahn in Zürich. Auf der A1 in Richtung St. Gallen standen Reisende ab Affoltern bis Winterthur vorübergehend auf einer Länge von rund 30 Kilometern still, wie Viasuisse mitteilte. Der Zeitverlust betrug rund zwei Stunden. Mehrere Lastwagen standen quer und blockierten die Fahrbahn.
Geduld war auch auf der Gegenseite gefragt: Die Wartezeit betrug in Richtung Zürich 45 Minuten. Mit erheblichen Zeitverlusten war zudem auf der Autobahn im Zürcher Oberland zu rechnen.
In der Stadt Zürich und Region verkehrten verschiedene Buslinien wegen der prekären Strassenverhältnisse nicht mehr oder verspätet. Eingeschränkt ist auch der Postauto-Betrieb einiger Linien im Raum Winterthur.
Am späteren Nachmittag war die Gotthardstrecke zwischen der Raststätte Schwerverkehrszentrum Ripshausen und dem Strassentunnel wegen des starken Schneefalls für den Schwerverkehr gesperrt.
Viel Blechschaden
Beim Bahnübergang Mösli im Bernischen Rohrbach kollidierte am Donnerstagmorgen ein Güterwagen mit einem Auto. Das Fahrzeug war aus noch unbekannten Gründen auf das Bahngleis gerutscht. Der Unfall ging glimpflich aus: Der Autolenker konnte das Auto vor der Kollision selbstständig verlassen und auch der Fahrer des Güterzugs blieb unverletzt. Der Bahnverkehr musste für einige Stunden unterbrochen werden.
In der Zentralschweiz gab es bis Donnerstagmittag 18 Unfälle mit zwei leicht verletzten Personen. Zudem blieben nach Angaben der Polizei mehrere Fahrzeuge auf schneebedeckten Strassen stecken und sorgten für Verkehrsbehinderungen. Insgesamt entstand bei den Unfällen Sachschaden in der Höhe von mehreren zehntausend Franken.
Weichenheizungen laufen auf Hochtouren
Bei den gegenwärtigen Minustemperaturen ist auch die SBB gefordert: Damit die Weichen auf dem Schweizer Bahnnetz nicht vereisen und für Verspätungen sorgen, werden sie mit Gas- und Elektroheizungen gewärmt. 7400 solcher Anlagen laufen momentan auf Hochtouren.
Die Weichenheizungen schalten sich automatisch ein und aus, je nach dem, welche Daten die Wetterstationen und die Temperaturfühler an den Schienen liefern. Daneben sind auch die Mitarbeitenden gefordert. Rund 360 SBB-Angestellte sind für den Winterdienst eingeteilt und schaufeln, pflügen, salzen und wischen.