Am Samstag haben Lawinenniedergänge in Graubünden und im Wallis zu Verkehrsstörungen geführt. Mit den warmen Temperaturen ist die Gefahr von Schneerutschen gestiegen. Mehrere Bahnlinien und Strassen in den Bergen mussten deshalb vorübergehend gesperrt werden.
Samnaun im östlichsten Zipfel des Landes war am Samstag von der Umwelt abgeschnitten. Beide Verbindungsstrassen sind bis auf weiteres wegen Lawinengefahr gesperrt.
Auch die Albula-Bahnstrecke zwischen Filisur und Samedan auf der Linie Chur-St. Moritz war während Stunden für den Bahnverkehr unterbrochen. Der erste Zug war frühmorgens auf einen Schneerutsch aufgefahren, worauf die Lokomotive entgleiste, wie ein Sprecher der Rhätischen Bahn (RhB) am Samstag der Nachrichtenagentur sda sagte. Verletzt wurde niemand.
Reisende von und nach St. Moritz wurden via Klosters-Vereina befördert. Um 15 Uhr konnte der Zugsverkehr wieder aufgenommen werden. Es musste jedoch noch mit kleineren Verspätungen gerechnet werden.
Behinderungen auch im Wallis
Auch in Zermatt legte ein Lawinenniedergang den Bahnbetrieb der Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) am Samstagvormittag vorübergehend lahm. Die Lawine war in der Nacht auf Samstag um etwa 3 Uhr zwischen Täsch und Zermatt niedergegangen und hatte einen Teil der Fahrleitungen zerstört. Nach 8 Uhr war die Strecke wieder frei.
Fünf Angestellte des Pistenrettungsdienstes mussten am frühen Samstagmorgen mit dem Helikopter von Täsch zur Arbeit geflogen werden.
Gründe für die vielen Schneerutsche in diesen Tagen sind das trockene, milde Wetter im vergangenen November sowie die zahlreichen Schneestürme im Dezember und Januar. Diese haben die Gefahr von Gleitschneelawinen laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) im laufenden Winter erhöht.