Schneestürme und klirrende Kälte haben den Nordosten der USA am Freitag teilweise lahmgelegt und tausende von Flugausfällen zur Folge gehabt. Der nationale Wetterdienst gab Unwetterwarnungen für ein Gebiet von Chicago entlang der Ostküste bis hin zur Hauptstadt Washington aus.
An der Ostküste fielen stellenweise bis zu 62 Zentimeter Neuschnee, mehrere Bundesstaaten riefen den Notstand aus. Mehr als 4000 Flüge wurden gestrichen, weitere Ausfälle im Tagesverlauf erwartet.
Unwetterwarnungen galten unter anderem für die Bundesstaaten New York, New Jersey und Pennsylvania sowie mehrere Neuengland-Staaten. Für einzelne Gebiete wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 105 Stundenkilometern vorausgesagt. In Philadelphia kam Medienberichten zufolge ein Strassenarbeiter ums Leben, der unter einem Berg von Streusalz begraben wurde.
In New York, wo bis zu 22 Zentimeter Schnee fielen und 1700 Räumfahrzeuge auf die Strassen geschickt wurden, sollten die gefühlten Temperaturen bis Freitagabend auf 25 Grad unter Null sinken.
Notstand ausgerufen
Stadtpräsident Bill de Blasio, der sein Amt erst am Mittwoch angetreten hat, wurde durch das Unwetter vor seine erste Bewährungsprobe gestellt. Er rief New Yorks Bürger am Donnerstag auf, möglichst zu Hause zu bleiben und ein Auge auf ihre Nachbarn zu haben: «Bitte bleiben Sie ab heute abend drinnen. Wenn Sie nicht hinausgehen müssen, gehen sie nicht hinaus.»
Die UNO leistete dem Folge und stellte ihre Arbeit in der Millionenmetropole ein. Der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, rief den Notstand aus. Er forderte die Menschen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf, um Autobahnsperrungen zu umgehen. Auch im benachbarten Bundesstaat New Jersey rief Gouverneur Chris Christie mit Blick auf das erwartete Schneechaos den Notstand aus.
Zwischen 30 und 45 Zentimetern Schnee wurden in den Bundesstaaten Massachusetts, Rhode Island und Connecticut erwartet. Nicht nur in Massachusetts, wo die Temperaturen teils auf minus 21 Grad fallen sollten, blieben Schulen und Behörden am Freitag geschlossen.
Geschäfte und Büros wurden ebenfalls aufgefordert, die Arbeit ruhen zu lassen, damit die Strassen für die Räumtrupps frei blieben. Auch der Norden des Sonnenstaates Florida musste sich laut dem staatlichen Wetterdienst auf eisige Temperaturen einstellen.
Flugzeuge bleiben am Boden
Wegen des Unwetters wurden mehr als 4000 Inlands- und Auslandsflüge gestrichen. Betroffen waren unter anderem die Flughäfen in New York und Boston. Der New Yorker John F. Kennedy Airport blieb wegen miserabler Sicht und heftiger Winde stundenlang komplett geschlossen.
Weil es auch im Mittleren Westen kräftig schneite, wurden am O’Hare-Flughafen in Chicago ebenfalls hunderte Flüge gestrichen.