Schnellgericht in Polen fällt „zu milde“ Urteile

Nach den Hooligan-Krawallen im Vorfeld des Spiels zwischen Co-Gastgeber Polen und Russland fällt ein Schnellgericht erste Urteile.

Polnische und russische Fans geraten aneinander (Bild: sda)

Nach den Hooligan-Krawallen im Vorfeld des Spiels zwischen Co-Gastgeber Polen und Russland fällt ein Schnellgericht erste Urteile.

Als höchste Strafe sprach das Bezirksgericht Warschau, das zu 90 Fälle behandeln muss, bislang eine fünfmonatige Haft aus. Weitere Hooligans haben Bewährungsstrafen von bis zu zwölf Monaten und eine Geldbusse in Höhe von 500 Zloty (140 Schweizer Franken) erhalten.

Polens Sportministerin Joanna Mucha kritisierte die Urteile. „Wir können die Justiz nicht beeinflussen, aber meiner Meinung nach könnte die Bestrafung härter ausfallen“, sagte Mucha. „Es ist wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der klar wird, dass solche Situationen keinen Platz haben.“ Am Mittwoch hatten Premierminister Donald Tusk und das Innenministerium ein hartes Durchgreifen gegen die Krawallmacher gefordert.

Die Polizei korrigierte derweil die Zahl der während der Krawalle verletzten Beamten nach oben. 17 Polizisten seien leicht verletzt worden, nachdem zunächst von zehn die Rede gewesen war. 13 Streifenwagen seien zerstört worden. Insgesamt sollen 7000 Polizisten an dem Grosseinsatz beteiligt gewesen sein.

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