Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist um eine neue Ausstellung rund um die Schokoladenherstellung erweitert worden. Das Unternehmen Lindt investiert sieben Millionen Franken in das multimediale Fahrgeschäft.
Das Swiss Chocolate Adventure wird am Donnerstag fürs Publikum geöffnet. Die multimediale Ausstellung verknüpft den Gütertransport mit einem typischen Schweizer Produkt – der Schokolade. Die Attraktion ersetzt die 16 Jahre alte Schau zum ersten Gotthardtunnel.
Die Ausstellung auf 700 Quadratmetern ist eine multimediale Reise, die über die Entdeckung, Herkunft, Herstellung und den Transport von Schokolade informiert. Besucher sitzen in automatisch gesteuerten Wagen, die immer wieder vor Videoprojektionen und Szenerien wie einer Urwald-Plantage oder einem Swissness-Diorama halt machen.
Die Schau dauert rund 25 Minuten und kann von maximal 60 Personen gleichzeitig besucht werden. Angeboten wird sie in Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch, Spanisch und Mandarin. Eine Fahrt kostet neben dem Eintritt ins Verkehrshaus zusätzlich.
Produkt im Zentrum
Das Verkehrshaus sei bei der Konzeption der Ausstellung einen neuen Weg gegangen, sagte Verkehrshaus-Direktor Martin Bütikofer am Mittwoch vor den Medien. Dem Museum sei diesmal keine alte Lokomotive vermacht worden, sondern man habe mit der Schokolade ein Produkt ins Zentrum der Logistik gestellt. Damit lasse sich auch ein neues Publikum erreichen, sagte Bütikofer.
Unter anderem mit der Schoggi als typisches Schweizer Qualitätsprodukt will das Verkehrshaus mehr ausländische Besucher anlocken. Im Auge hat es vor allem Gäste aus Indien, China und Japan. Dazu seien mit mehreren Tourenanbietern bereits Verträge unterzeichnet worden, sagte der Verkehrshaus-Direktor.
Das Verkehrshaus ist das meistbesuchte Museum der Schweiz. Es zählte im vergangenen Jahr über 519’000 Eintritte. 90 Prozent der Besucher stammen aus der Schweiz, 10 Prozent aus dem Ausland.
Die Ausstellung Swiss Chocolate Adventure wurde vom Verkehrshaus zusammen mit der Lindt Chocolate Competence Foundation erarbeitet. Die Stiftung will die Forschung und die Information rund um die Schokolade in der Öffentlichkeit fördern.
Marke ist nicht zu übersehen
Die Stiftung investierte sieben Millionen Franken in die neue Schau, wie Stiftungspräsident und Lindt & Sprüngli-Konzernchef Ernst Tanner erklärte. Die Schau sei jedoch keine Lindt-Ausstellung, sondern eine Schokoladenattraktion, sagte er.
Die Marke des Geldgebers ist in der Ausstellung nicht zu übersehen. So darf er in einer übergrossen Pralinenschachtel Teile des Sortiments präsentieren und am Schluss gibt es für jeden Besucher ein Schokoladenbonbon. Gleichzeitig ist die Ausstellung allgemein gehalten und erwähnt auch Lindt-Konkurrenten wie etwa Cailler.
Gemäss Franz Steinegger, dem Präsidenten des Vereins Verkehrshaus der Schweiz, handelt es sich bei der Attraktion um eine Gratwanderung zwischen Werbung und Ausstellung. Schokolade sei jedoch ein Kind der globalen Mobilität. Es gebe deshalb einen grossen Bezug zum Verkehrshaus, das sich stark mit der Mobilität befasse.