Lindt&Sprüngli hat in der ersten Jahreshälfte 55,8 Mio. Fr. verdient, 14,3 Prozent mehr als im Vorjahressemester. Rein operativ (EBIT) steigerte der Schokoladenkonzern das Ergebnis sogar um 17,7 Prozent auf 77,1 Mio. Franken.
Die Profitabilität von Lindt&Sprüngli ist damit stärker gewachsen als der Absatz und bewegt sich eher am oberen Ende der Erwartungen der Branchenanalysten.
Aussagekräftiger für die Entwicklung des Schokoladenherstellers wird aber ohnehin die zweite Jahreshälfte mit dem äusserst umsatzstarken Weihnachtsgeschäft sein. Wie Lindt&Sprüngli in einer Mitteilung schreibt, werden in den ersten sechs Monaten nicht einmal 40 Prozent des Jahresumsatzes erzielt.
Zu schaffen machen dem Unternehmen aber neben dem starken Franken, der das Wachstum dämpft und die Kosten für in der Schweiz produzierte und im Ausland verkaufte Schokolade nach oben treibt, auch die Rohstoffpreise. Gemäss Communiqué mussten wegen steigender Kosten für Kakaobohnen und -butter sowie für Milch und Nüsse die Preise von einzelnen Produkten erhöht werden.
Wachstumsziele bekräftigt
Bereits Mitte Juli publiziert wurde der Umsatz des ersten Halbjahres, der mit 1,2 Mrd. Fr. 6 Prozent höher ausfiel als im Jahr davor. Die Umsatzzahl und das um Währungseffekte bereinigte Wachstum von hohen 9,2 Prozent gingen damals aber neben der Ankündigung des Kaufs von Russel Stover, des drittgrössten Schokoladenherstellers in den USA, eher unter.
Russel Stover wird den Umsatz von Lindt&Sprüngli nochmals um jährlich rund eine halbe Milliarde Franken nach oben treiben und die Mitarbeiterzahl des Konzerns um 2700 Mitarbeiter erhöhen.
Bei Branchenanalysten tauchte vor diesem Hintergrund die Frage auf, ob der Schokoladenkonzern auch nach der Übernahme weiterhin so stark wie bisher aus eigener Kraft wachsen kann. Am Dienstag bekräftigte Lindt&Sprüngli nun seine Wachstumsziele.