Extrem starker Monsun-Regen hat in Südasien Dutzende Häuser zum Einsturz gebracht, Erdrutsche ausgelöst und Flüsse über ihre Ufer getrieben. Seit Beginn der Niederschläge am Dienstag sind in Pakistan und Indien mindestens 107 Menschen ums Leben gekommen.
Im Osten Pakistans sei der heftigste Starkregen seit 30 Jahren gemessen worden, sagte ein Meteorologe am Freitag. Im indisch verwalteten Teil Kaschmirs sprach die Polizei von den schlimmsten Überflutungen seit 20 Jahren.
Auch in Pakistan drohten grossflächige Überschwemmungen. Drei Flüsse in der Provinz Punjab und im pakistanischen Teil Kaschmirs führten Hochwasser, teilte die Katastrophenschutzbehörde in Islamabad mit.
Ein Militärsprecher sagte, Soldaten seien mobilisiert worden, um Menschen an den Ufern der betroffenen Flüsse in Sicherheit zu bringen. In Pakistan starben die meisten der insgesamt 70 Toten, als die Dächer ihrer Häuser unter den Wassermassen einbrachen.
Andere Bewohner des pakistanischen Teil Kaschmirs wurden getötet, als Erdrutsche ihre Häuser davon rissen. Der Regen dauerte am Freitag an und die Pegel der Flüsse stiegen weiter.
Die Wassermassen wecken im Osten Pakistans schlimme Erinnerungen an die grosse Flut von 2010. Damals hatte eine Jahrhundertflut in Pakistan rund 2000 Menschen getötet und mehr als 18 Millionen vertrieben.
Bus verschwunden
In Indiens Bundesstaat Jammu und Kaschmir mussten Hunderte Bewohner bereits ihre Häuser verlassen, wie die Nachrichtenagentur IANS meldete. In der Landeshauptstadt Srinagar standen manche Häuser und Strassen einen Meter unter Wasser; die Strom- und Trinkwasserversorgung war in vielen Gegenden unterbrochen.
Ein Bus, der am Donnerstag von einem Fluss davon gerissen worden war, blieb weiter verschwunden. Die Polizei barg nach eigenen Angaben elf Leichen. Dutzende Passagiere des Busses werden vermisst.