Schon Primarschüler haben trotz Alterslimite Facebook-Profil

Ohne Facebook kommen auch schon viele Primarschüler nicht mehr aus. Dies zeigt eine Schüler-Befragung der Pädagogischen Hochschule Zürich. Erstaunlich ist dabei, dass diese Kinder eigentlich gar kein Profil haben dürften, da eine Alterslimite von 13 Jahren gilt.

Wer wissen will was los ist, ist auf Facebook (Symbolbild) (Bild: sda)

Ohne Facebook kommen auch schon viele Primarschüler nicht mehr aus. Dies zeigt eine Schüler-Befragung der Pädagogischen Hochschule Zürich. Erstaunlich ist dabei, dass diese Kinder eigentlich gar kein Profil haben dürften, da eine Alterslimite von 13 Jahren gilt.

Die Befragung von knapp 200 Kindern und Jugendlichen zeigt, dass 22 Prozent der Primarschüler bis zur 5. Klasse schon ein eigenes Facebook-Profil haben. Sie sind zu diesem Zeitpunkt höchstens elf oder zwölf Jahre alt. Damit sind sie von einer Teilnhame theoretisch ausgeschlossen – zumindest gemäss Nutzungsbestimmungen.

Eine Alterskontrolle besteht beim Erstellen eines Profils nicht, da lediglich das Geburtsdatum angegeben werden muss. Ein Jahr später, bei den 6.-Klässlern, wird das Netzwerk noch beliebter. Zu diesem Zeitpunkt haben bereits 35 Prozent ein Profil. In der Oberstufe sind es dann 74,6 Prozent.

60 Prozent sagen, sie könnten darauf verzichten

Wie die Pädagogische Hochschule (PH) am Donnerstag mitteilte, sind rund 70 Prozent der Befragten jeden Tag bis zu zwei Stunden auf Facebook. 60 Prozent betonen allerdings, sie könnten problemlos ganz auf die Website verzichten. Nur 10 Prozent räumten ein, dass sie weniger als eine Woche ohne auskommen könnten.

Diese Aussagen bestätigte sich in einem Experiment, das in zwei Zürcher Schulklassen durchgeführt wurde. Alle Schülerinnen und Schüler mussten eine Woche lang auf Facebook verzichten: Die meisten hielten ohne Probleme durch.

Sie berichteten ihren Lehrern aber davon, dass es ohne Facebook schwierig sei, mit anderen abzumachen. „Wer heute dazugehören will, kommt um ein Profil nicht mehr herum“, wird Heinz Moser, PH-Dozent im Bereich Medienbildung, in der Mitteilung zitiert. Nur auf diesem Weg seien die Schüler mittlerweile noch darüber informiert, was in ihrem Umfeld passiere.

Der Gefahren, die hinter einem Facebook-Profil lauern können, sind sich die meisten Schülerinnen und Schüler bewusst. 80 Prozent der Befragten schalten Fotos nur für Freunde frei. Alle anderen Nutzer können sie damit nicht sehen.

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