Für seine neuste Attraktion muss der Zoo der schottischen Hauptstadt Edinburgh viel Geld auf den Tisch legen. Umgerechnet rund 750’000 Euro Leihgebühr zahlt der Zoo an China für ein Panda-Pärchen.
Am Sonntag werden die beiden Bären, Yang Guang (Sonnenlicht) und Tian Tian (Liebling, nach jahrelanger Verhandlung ihr neues Quartier in Edinburgh beziehen. Eine eigens gecharterte Maschine vom Typ Boeing 777 bringt sie aus der chinesischen Provinz Sichuan nach Schottland.
Die Zooleitung teilte mit, in den ersten zwei Wochen hätten die Pandas Zeit, sich in ihrem neuen Heim einzurichten. Danach würden sie der Öffentlichkeit präsentiert. Der Ticketverkauf ist der Zooleitung zufolge bereits gestiegen.
Getrennte Gehege mit Liebestunnel
Die Bären bekommen getrennte Gehege, denn Pandas sind Einzelgänger. Trotzdem hofft der Zoo auf Nachwuchs der seltenen Tierart und richtete ihnen einen so genannten Liebestunnel ein, um ein Liebesspiel zu ermöglichen. Zudem sollen Kameras angebracht werden, deren Bilder im Internet zu sehen sein sollen.
Tierschützer kritisierten das Projekt. Wenn sich der Zoo wirklich für Pandas einsetzen wollte, würde er in den Schutz des natürlichen Lebensraums der Tiere investieren, erklärte die Organisation Peta. Die beiden Pandas sind die ersten Tiere ihrer Art in Grossbritannien seit 17 Jahren.
Weltweit leben noch rund 1600 Pandas in freier Wildbahn. Etwa 300 leben in Gefangenschaft, die meisten von ihnen in China. Peking betreibt seit einigen Jahren eine regelrechte „Panda-Diplomatie“ und verlieh in den vergangenen Jahrzehnten dutzende Tiere an andere Länder.