Ulknudel, Sexbombe, Charakterkopf – kaum eine Schauspielerin in Deutschland trägt so vielen Etiketten wie Iris Berben. Heute wird sie 65.
Als Bertha Krupp, Cosima Wagner oder wie demnächst als Schlittschuh laufende Kanzlerin – für Film und Fernsehen ist Berben um den Globus gereist und in Dutzende Rollen geschlüpft. Ihre Ausstrahlung trug sie mit Tipps für Frauen zu Markte, für Erotik-Magazine liess sie sich fotografieren. Berben blickt für europäische Verhältnisse auf eine ungewöhnliche Karriere zurück.
Dreimal flog sie von der Schule und schmiss das Abitur. Erst dann entdeckte sie ihre Berufung und suchte als Schauspielschülerin in Hamburg den Kontakt zur Kunst- und Filmszene. Mit 18 debütierte Berben in Rudolf Thomes «Detektive», später folgten weitere Filmrollen, darunter in Sergio Corbuccis Italo-Western «Lasst uns töten, Compañeros!».
In den 70er Jahren arbeitete Berben für das Fernsehen. Ob in den Comedy-Serien «Zwei himmlische Töchter» mit Ingrid Steeger oder in der Reihe «Sketchup» mit Diether Krebs – schon damals wurde Berbens Talent zur schrägen Verstellung sichtbar.
Mit ihrem 1971 geborenen Sohn, dem Filmproduzenten Oliver Berben, und Regisseur Carlo Rola entwickelte die Schauspielerin ihre wohl erfolgreichste Rolle als Kommissarin Rosa Roth. Dafür bekam sie 2004 eine Goldene Kamera. Die letzte Folge lief im Oktober 2013.
Die Tochter eines Gastronomen-Ehepaars aus Detmold drehte insgesamt über 100 Filme. Für ihre Leistungen bekam sie einen Bambi, den Grimme-Preis und ein Bundesverdienstkreuz.
Einzelheiten aus ihrem Privatleben hält Berben von den Schlagzeilen fern. Eher charmant als genervt reagiert sie, wenn sie auf ihr Alter angesprochen wird. Ihr jugendliches Aussehen sei eine genetische Mitgift ihrer Mutter, sagte sie einmal dazu. So ist sich auch als Grossmutter rein optisch sehr weit entfernt von der klassischen Oma.