Der Schriftsteller Jörg Steiner ist tot. Er starb mit 82 Jahren in Biel, wie der Suhrkamp Verlag am Montag auf Anfrage bestätigte. Jörg Steiner hat in über 50 Jahren etwa 30 Werke verfasst und über ein Dutzend renommierte Literaturpreise erhalten.
Jörg Steiner wurde am 26. Oktober 1930 in Biel geboren, wo er nach einigen Auslandaufenthalten – in Mittel- und Osteuropa, Amerika und Afrika – bis zuletzt lebte. Sein Vater war Tiefbaubeamter, er selber wurde nach einer abgebrochenen Drogistenlehre Lehrer.
1953 wurde er als Didakt im Erziehungsheim Aarwangen angestellt, eine Stätte, die ihn nachhaltig inspirierte. Steiners Romane „Strafarbeit“ (1962), „Ein Messer für den ehrlichen Finder“ (1966) und „Das Netz zerreissen“ (1982) haben alle die fiktive Erziehungsanstalt Brandmoos zum Hintergrund.
1954 gründete Steiner den Kleinverlag „Vorstadtpresse“, den er bis 1960 leitete. Dazu arbeitete er als Lehrer in Biel und Nidau, als Literaturredaktor beim Bieler Tagblatt und sass 1973-1979 im Bieler Stadtrat.
Für sein literarisches Werk erhielt er unter anderen den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern (1976), Medaillen der internationalen Buchkunst Leipzig (1979 und 82), den Batchelder Award USA (1979), den Erich-Fried-Preis (1994), den Berliner Literaturpreis (1998) und 2002 den mit 50’000 Franken dotierten Max-Frisch-Preis der Stadt Zürich.