Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie hat die Europäer angesichts der Gewalttaten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zur Gelassenheit aufgerufen. «Die beste Rache ist Frieden. Geben wir das nicht auf! Wir leben im glücklichen Teil der Welt».
Das sagte Rushdie gegenüber der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (Dienstagsausgabe). Die Menschen in westlichen Staaten müssten sich keine Mitschuld an den Gewalttaten geben. «Diese Menschen in Paris haben nichts getan», erklärte Rushdie. Es gebe keine absolute Sicherheit, nur verschiedene Ebenen der Unsicherheit.
«Deswegen: Leben Sie Ihr Leben! Nehmen Sie die U-Bahn, essen Sie in Restaurants, besuchen Sie Konzerte», forderte der Schriftsteller auf. Er bezeichnete den Terrorismus als «Mutation» des Islam. Dieser sei seiner Meinung nach keine Religion der Liebe und des Friedens, «wenn die Erscheinungsformen des Islam in der Welt das genaue Gegenteil zeigen.»
Rushdie lebt seit dem Erscheinen seines Buches «Die satanischen Verse» im Jahr 1989 unter der Todesdrohung des damaligen geistlichen Oberhaupts des Irans, Ayatollah Khomeini, im Exil. Der in Indien geborene britische Staatsbürger musste jahrelang im Verborgenen leben.