Bei Borussia Mönchengladbach wird U23-Trainer André Schubert vorübergehend Nachfolger von Lucien Favre, der am Sonntag zurückgetreten ist. Das gab Sportchef Max Eberl heute bekannt.
Sportchef Max Eberl behielt vor der Presse die Contenance und gab zu: «Wir haben keinen Plan B.» André Schubert war erst seit dieser Saison Trainer der U23-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga. Erfahrung im Profifussball sammelte der 44-Jährige in der 2. Bundesliga bei Paderborn (2009 bis 2011) und bei St. Pauli (2011/12). Wie lange Schubert die Mannschaft von Gladbach trainiert, ist ungewiss. «Es ist abgesprochen, dass es mit ihm nur eine Übergangszeit ist», erklärte Sportchef Max Eberl.
Eberl gab zu, dass er vom Rücktritt Favres überrascht worden sei, obwohl schon in der Vergangenheit mehrmals Gespräche stattgefunden hätten, in denen man den Trainer vom Weitermachen habe überzeugen müssen. «Wir haben keinen Plan B. Man hat immer Namen im Kopf, aber im September fallen die besten Trainer nicht von den Bäumen», so Eberl. Man verfalle aber nicht in Hektik, sondern wolle den bestmöglichen Entscheid für den Klub. «Wir haben kein Zeitfenster.»
Rund 24 Stunden nach dem Rücktritt von Favre behielt Eberl vor den Medien die Contenance. Er hegt (zumindest gegen aussen) keinen Groll gegen den Schweizer. Im Gegenteil: «Ich bin sehr, sehr traurig, dass diese tolle Zeit so zu Ende gehen musste.» Während der Abgang von Favre in der deutschen Presse wahlweise als «stillos», «feige» oder «egoistisch» bezeichnet wurde, hielt Eberl an seinem Urteil fest, das er sich über die Jahre gebildet hatte: «Favre war der perfekte Trainer für uns. Ich habe aller grössten Respekt für seinen Entscheid und dafür, dass er das konsequent durchgezogen hat.»
Trotz intensiven Gesprächen mit Favre am Sonntag konnte oder wollte der Sportchef über die Beweggründe seines nun Ex-Trainers nicht viel sagen. «Er hatte die Sorge, keine Lösung für die jetzige Situation zu haben.»