Nino Schurter gewinnt im Cross-Country-Rennen die Silbermedaille. Der 26-jährige Bündner muss sich auf den letzten Metern dem Tschechen Jaroslav Kulhavy geschlagen geben.
Vor einem Jahr in Champéry VS hatte Kulhavy Schurter bei dessen Heim-WM den Titel weggeschnappt, ein Jahr später verwies er den Schweizer im Olympia-Rennen auf der Hadleigh Farm um eine Sekunden auf Platz 2. Für Schurter, den Dominator in der diesjährigen Weltcup-Saison, erfüllte sich der Traum von Olympia-Gold in extremis nicht. Zwei Runden vor Schluss waren für den Sieg mit Schurter, Kulhavy und dem am Ende drittplatzierten Italiener Marco Aurelio Fontana noch drei Fahrer in Frage gekommen. Der Südafrikaner Burry Stander und der Spanier José Antonio Hermida hatten zuvor den Anschluss an das Spitzentrio verloren.
Eine herbe Enttäuschung setzte es nach einem guten Start für die anderen beiden Schweizer Mountainbiker ab. Der Thurgauer Ralph Näf, vor acht Jahren bei seiner ersten Olympia-Teilnahme Sechster, verpasste als Achtzehnter einen Diplomrang klar. Der Aargauer Florian Vogel kam nicht über Rang 25 hinaus.
Für Julien Absalon war der Traum von der dritten Goldmedaille bereits nach der ersten Runde vorbei. Der französische Olympiasieger von 2004 und 2008 verlor nach 5,2 km bereits 54 Sekunden und schien im Zwischenklassement lediglich an 27. Stelle auf. Wenig später gab Absalon das Rennen auf.
Im fünften olympischen Cross-Country-Rennen eroberten die Schweizer Mountainbiker bereits zum vierten Mal eine Medaille. 1996 bei der Premiere in Atlanta war Thomas Frischknecht hinter dem Holländer Bart Brentjens Zweiter geworden, im Jahr 2000 in Sydney gewann Christoph Sauser wie Schurter vor vier Jahren in Peking Bronze. Einzig in Athen 2004 blieben die Schweiz ohne Medaille. Auf die erste Goldmedaille im Mountainbike muss die Schweiz nun aber mindestens vier weitere Jahre warten.