Die Stadt Laufen soll vor Hochwassern besser geschützt werden. Um dies zu projektieren, hat die Regierung beim Landrat 2,6 Mio. Fr. beantragt, wie sie am Mittwoch mitteilte. Sie schätzt die Realisierungskosten auf 38,7 Mio., wovon der Bund 35 Prozent tragen soll.
Nach dem Hochwasser vom August 2007, das in Laufen Schäden von rund 60 Mio. Fr. verursacht hatte, waren hydrologische Eckdaten und mögliche Schutzmassnahmen untersucht worden. Heute können bereits deutlich kleinere Hochwasser als bisher angenommen Überflutungen ergeben; festgestellt wurde ein teils „grosses Schutzdefizit“.
Ein Hochwasserschutzkonzept der Firma Böhringer von 2010 ergab als „Bestvariante“ vier Massnahmen: eine kombinierte Birs-Aufweitung und Sohlenabsenkung im unteren Abschnitt Stedtli/Norimatt, höhere Ufer und Dämme beim Wasserfall, die Anhebung des Ufers und der Werkleitungsbrücke beim Bahnhof sowie höhere Ufer im Bereich Mühle.
2027 fertig gebaut
Verworfen wurden unter anderem reine Ufererhöhungen oder reine Sohlenabsenkungen, etwa weil dies punkto Ökologie und Ortsbild nicht genüge und teils auch teuer wäre, sowie eine reine Aufweitungs-Lösung, weil das viel Land brauchte – also teuer wäre. Entlastungsstollen- und Rückhalte-Lösungen seien kaum machbar.
Bei der Hochwasserschutz-Projektierung werden auch Verbesserungen der Gewässerstruktur angestrebt; letzterer hatte der regionale Entwässerungsplan (REP Birs) Defizite attestiert. Vier Jahre werden für die Projektierung veranschlagt, zwei für die Baukreditvorlage und fünf für den Bau. Weitere fünf Jahre daure der Wiederaufbau der Fischfauna.
Die Kostenschätzung von 38,7 Mio. Fr. auf der Preisbasis von 2010 ist mit einer Unschärfe von 30 Prozent behaftet. Wenn der Bund die erhofften 13,6 Mio. Fr. beisteuert, entfielen auf den Kanton 20,1 Mio. und auf Anstösser und die Stadt Laufen 5,0 Mio. Franken. Die Folgekosten werden ab 2025 auf gegen 800’000 Fr. im Jahr beziffert.