Die Suche nach Investoren für eine neue gewerblich-industrielle Nutzung des Electrolux-Areals im glarnerischen Schwanden ist nach sechs Monaten gescheitert. 120 Industrie-Arbeitsplätze gehen definitiv verloren.
Eine Eins-zu-Eins-Weiternutzung des Areals samt Electrolux-Werk durch ein anderes Unternehmen sei nicht möglich, teilte der Kanton Glarus am Mittwoch mit. Der Zeitpunkt sei denkbar ungünstig. Frankenstärke, Unsicherheiten rund um die Reform der Unternehmenssteuer und das unklare Verhältnis zu Europa würden potentielle Investoren abschrecken.
Der schwedische Haushaltsgeräte-Hersteller Electrolux hatte letzten Oktober die Schliessung des Werks in Schwanden per Ende 2016 angekündigt. Als Grund wurde angegeben, die Produktion in der Gemeinde Glarus Süd sei zu teuer geworden.
Erfolgloser Versuch Arbeitsplätze zu retten
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Kantons Glarus und der Electrolux-Geschäftsleitung begann umgehend Investoren zu suchen, welche das Electrolux-Areal samt Infrastruktur und Mitarbeitenden für eine neue Nutzung übernehmen sollten. Ziel war es, einen Grossteil der Elektrolux-Angestellten an gleichem Ort, aber für eine andere Firma weiter zu beschäftigen.
Die Task Force führte mit über 50 Investoren und sogenannten Multiplikatoren Gespräche. Es fanden auch vertiefte Verhandlungen statt. Doch obwohl Electrolux bereit war, das Werk einem geeigneten Interessenten zu einem symbolischen Preis zur Verfügung zu stellen, scheiterten alle Gespräche.
Die Glarner Regierung verfolgt nun das Minimalziel, das Areal für gewerbliche Arbeitsplätze zu erhalten. Für die Mitarbeitenden, die ihre Stelle verlieren, hat Electrolux einen Sozialplan aufgegleist und der Kanton hilft bei der Stellensuche. Laut dem Haushaltsgeräte-Hersteller soll die Zahl der Angestellten, die keine neue Arbeit gefunden haben, bis Ende Jahr auf unter 30 sinken.