Die Schweiz zeigt an der WM in Minsk gegen Finnland eine starke Moral, holt ein 0:2 auf und verliert trotzdem im Penaltyschiessen. Damit wird es äusserst schwierig, die Viertelfinals noch zu erreichen.
Bei Analysen von Partien ist immer wieder zu hören, dass Details entscheidend sind, dass man die kleinen Sachen richtig machen muss. Dies taten die Schweizer über weite Strecken.
Sie agierten in der Defensive gegenüber den ersten vier Begegnungen in Minsk deutlich solider, liessen nur wenig zu. In der Offensive war die SIH-Auswahl allerdings lange Zeit harmlos, konnte sie die die kompakt spielenden Finnen zu wenig unter Druck setzen. Deshalb lag sie nach 40 Minuten 0:2 zurück.
Comeback im Schlussdrittel
Doch nach 42 Minuten waren die Schweizer wieder im Spiel, nachdem der zuvor enttäuschende Reto Suri mit seinem ersten Skorerpunkt an dieser WM auf 1:2 verkürzt hatte. Es war der erste Gegentreffer für die Finnen nach 187 Minuten und 17 Sekunden. Dieses Tor gab den Schweizern sichtlich Auftrieb. Zunächst scheiterten Kevin Romy (52.) und Simon Moser (56.) noch knapp, ehe Roman Josi, dem MVP («wertvollster Spieler») der letztjährigen WM, in der 57. Minute doch noch der verdiente Ausgleich gelang.
Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit wäre Damien Brunner beinahe das 3:2 gelungen. In der Verlängerung hätten beide Teams die Partie zu ihren Gunsten entscheiden können, wobei die Schweizer eine zweiminütige Unterzahl überstanden.
Kampf gegen Abstieg statt um Medaillen
Im Penaltyschiessen scheiterten bei den Schweizern zweimal Brunner, Hollenstein, Suri und Fiala, bei den Finnen traf mit dem zehnten Versuch Iiro Pakarinen. So wartet die SIH-Auswahl weiter auf den ersten Sieg gegen Suomi seit dem 2:1 an den Olympischen Spielen 1988 in Calgary. Der letzte Erfolg an einer WM liegt gar bereits 42 Jahre zurück.
Zwar besteht auch nach dieser Niederlage noch die Möglichkeit, die Viertelfinals zu erreichen. Zuerst einmal geht nun für die Schweizer aber darum, den Super-Gau in Form eines Abstiegs zu vermeiden. Mit dem dritten Sieg in Folge gegen Kasachstan nach jenen an den Weltmeisterschaften 2005 (2:1) und 2012 (5:1) wäre alles klar. Um vor dem Aufsteiger zu bleiben, braucht es mindestens einen Punkt.
Finnland – Schweiz 3:2 (1:0, 1:0, 0:2, 0:0) n.P.
Minsk Arena. – 12’630 Zuschauer. – SR Frano/Jerabek (Tsch), Dahmen/Schrader (Sd/De). – Tore: 6. Kivistö (Immonen, Salomäki) 1:0. 33. Olli Jokinen (Haula) 2:0. 42. Suri (Fiala) 2:1. 57. Josi (Romy, Suri) 2:2. – Penaltyschiessen: Immonen (Pfosten), Brunner (gehalten); Lehterä (gehalten), Hollenstein (gehalten); Haula (gehalten), Suri (gehalten); Fiala (Pfosten), Kontiola (gehalten); Brunner (gehalten), Pakarinen 1:0. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Finnland, 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Bemerkungen: Schweiz ohne Sven Bärtschi (verletzt), Mayer, Ramholt (beide überzählig) und Genoni (Ersatztorhüter). – Timeout Schweiz (60:46) – Schüsse: Finnland 24 (4-9-9-2); Schweiz 28 (4-10-12-2). – Powerplay-Ausbeute: Finnland 0/2; Schweiz 0/1.
Resultate: USA – Kasachstan 4:3 (1:1, 2:1, 0:1, 1:0) n.V. Finnland – Schweiz 3:2 (1:0, 1:0, 0:2, 0:0) n.P.
Rangliste: 1. Russland 4/12 (22:5). 2. Lettland 4/9 (16:14). 3. Finnland 5/8 (13:9). 4. USA 5/8 (19:18). 5. Weissrussland 4/6 (9:12). 6. Deutschland 4/5 (7:10). 7. Schweiz 5/4 (10:17). 8. Kasachstan 5/2 (11:22).