Samsung und eine schwedische Sicherheitsfirma sind Opfer eines gut vorbereiteten Internetbetrugs geworden. Eine Falschmeldung, wonach Fingerprint Cards vom koreanischen Elektronikkonzern gekauft werden soll, liess den Aktienkurs des Biometriespezialisten am Freitag nach oben schiessen.
Die erfundene Medienmitteilung war über den schwedischen Börseninformationsdienst Cision verschickt worden. Wenig später folgte die Richtigstellung: «Die Pressemitteilung war gefälscht», sagte Johan Carlström, Chef von Fingerprint Cards. Es gebe keine Verhandlungen mit dem koreanischen Hersteller.
Der Manager kündigte an, die Polizei und die Finanzaufsicht des Landes einzuschalten. Samsung nannte den Vorfall «betrügerisch». Der schwedische Börsenbetreiber OMX erklärte, alle Transaktionen mit Fingerprint-Aktien nach Veröffentlichung der Falschmeldung zu annullieren.
Die gefälschte Übernahmenachricht klang trotz einiger offensichtlicher Fehler für viele Anleger glaubhaft, da Fingerprint Cards in einem seit kurzem viel beachteten Technologiebereich arbeitet. Die Firma stellt Systeme her, mit denen sich Nutzer per Fingerabdruck Zugang zu Computern, Online-Banking-Seiten oder Mobiltelefonen verschaffen können.
Die Methode gilt im Vergleich zu Passwörtern als sehr sicher und hat Einzug in das neueste iPhone-Topmodell gehalten. Analysten tippten deshalb darauf, dass Apple -Rivale Samsung die Technologie früher oder später ebenfalls in seinem Handys einbauen wird. Der Kauf des schwedischen Spezialisten klang deshalb für viele Anleger logisch – und liess den Aktienkurs von Fingerprint Cards um 50 Prozent in die Höhe schiessen.