Das Industrieunternehmen Schweiter verkauft die unter Umsatzrückgängen leidende Tochter Ismeca Semiconductor für 54,5 Mio. Dollar oder rund 51 Mio. Fr. an die amerikanische Cohu-Gruppe. Im Gegenzug lanciert Schweiter ein Aktienrückkaufprogramm.
Der Verkauf soll bis Ende Dezember vollzogen werden. Dem Preis für das schuldenfreie Unternehmen hinzuzurechnen seien noch Barmittel, die in der Firma verblieben, teilte Schweiter am Montag weiter mit.
Eine Liegenschaft von Ismeca in La Chaux-de-Fonds mit einem Marktwert von 18 Mio. Fr. ist nicht Gegenstand der Transaktion. Sie wird an einen Immobilieninvestor verkauft. Schweiter fliessen zudem im Rahmen der Transaktion rund 30 Mio. Fr. an Dividendenzahlungen zu. Unter dem Strich resultiert gemäss Mitteilung aus dem Verkauf ein Buchgewinn von 20 Mio. Franken.
Ismeca mit Problemen
Ismeca erzielte 2011 mit weltweit 365 Beschäftigten einen Umsatz von 88 Mio. Fr. und einen Betriebsgewinn von 5 Mio. Franken. Dabei litt die Schweiter-Tochter unter einem deutlichen Nachfragerückgang in der Halbleiterindustrie, während die gute Nachfrage im LED-Bereich den Umsatzrückgang etwas gedämpft hatte. Die Verkäufe brachen um beinahe ein Drittel ein.
Auch im ersten Halbjahr 2012 sank der Umsatz erneut um ein Viertel bei einem leicht positiven Betriebsergebnis (EBIT). Bereits im vergangenen Jahr wurde die Verlagerung eines Teils der Produktion nach Asien eingeleitet.
Die an der US-Technologiebörse Nasdaq kotierte Cohu-Gruppe mit Sitz im kalifornischen Poway ist in der Herstellung von Mikrowellentechniken und Videoausrüstungen tätig. Cohu hat 2011 einen Umsatz von 309 Mio. Dollar erzielt und verfügt gemäss Mitteilung über Aktivitäten in den USA, in Deutschland und auf den Philippinen sowie über Vertriebs- und Servicestandorte weltweit.
Betrieb wird weitergeführt
Cohu werde Ismeca Seminconductor als schweizerisches Unternehmen mit Sitz in La Chaux-de-Fonds, den Produktionen in Malaysia (Malacca) und China (Suzhou) sowie dem weltweiten Vertrieb in der bisherigen Form weiterführen, heisst es weiter.
Der Konzernchef von Ismeca, Lorenzo Giarrè, bleibt in dieser Funktion. Ian von Fellenberg, Head of Corporate Development und Mitglied der Gruppenleitung von Schweiter, wird ebenfalls eine Funktion innerhalb der Cohu-Gruppe übernehmen und mit dem Abschluss der Transaktion aus der Gruppenleitung von Schweiter austreten.
Mit dem aus dem Verkauf eingenommenen Geld will Schweiter eigene Aktien zurückkaufen. Das Unternehmen plant über die nächsten zwei Jahre den Rückkauf von maximal 10 Prozent der im Handelsregister eingetragenen Aktien, was maximal 144’367 Titel sind. Das Aktienrückkaufprogramm startet am 18. Dezember und dauert längstens bis zum 31. Oktober 2014.