Schweiz baut Messnetz für Vulkanasche mit auf

Die riesigen Aschewolken der isländischen Vulkane Eyjafjallajökull und Grimsvötn legten 2010 und 2011 den europäischen Luftverkehr tagelang lahm. Nun baut Europa ein Überwachungsnetz für Vulkanpartikel auf. MeteoSchweiz wird es leiten.

Vulkanasche nach der Eruption des Eyjafjallajökull (Archiv) (Bild: sda)

Die riesigen Aschewolken der isländischen Vulkane Eyjafjallajökull und Grimsvötn legten 2010 und 2011 den europäischen Luftverkehr tagelang lahm. Nun baut Europa ein Überwachungsnetz für Vulkanpartikel auf. MeteoSchweiz wird es leiten.

Für das Projekt E-PROFILE haben sich 17 europäische Wetterdienste zusammengeschlossen, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz am Dienstag mitteilte. E-PROFILE soll in Zukunft präziser erfassen und besser voraussagen, wie sich Vulkanaschewolken ausbreiten und wie hoch und dicht sie sind. Profitieren werde davon vor allem die Luftfahrtbranche.

Die Messungen übernehmen zwei bereits bestehende Komponenten: Zum einen erfassen zahlreiche Windradare in ganz Europa die Windverhältnisse, die für die horizontale Verbreitung der Aschepartikel entscheidend sind. Zweitens vermessen über 200 lasergestützte Messinstrumente, sogenannte Ceilometer, Aerosole und Aschepartikel in der Atmosphäre.

Wind und Partikel vermessen

Aus den kombinierten Daten lässt sich die vertikale und horizontale Ausbreitung der Aschewolken ableiten. Das Projekt benötige somit keine neue Infrastruktur, schreibt MeteoSchweiz. Einzig ein zentraler Server solle aufgebaut werden, um die Daten zu sammeln, Qualitätskontrollen durchzuführen und die Messungen in Echtzeit den Nutzern zur Verfügung zu stellen.

E-PROFILE wurde von EUMETNET lanciert, dem Verbund der europäischen Wetterdienste, dessen Gründungsmitglied die Schweiz ist. Das neue Projekt ist Teil des Composite Observing System (EUCOS), dem Beobachtungsprogramm von EUMETNET.

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