Schweiz exportiert mehr Rüstungsmaterial

Schweizer Kriegsmaterial bleibt gefragt im Ausland: In den ersten drei Quartalen 2012 exportierten Schweizer Firmen Rüstungsgüter im Wert von 570,7 Millionen Franken ins Ausland. In der Vorjahresperiode wurden Güter für 493,3 Millionen Franken ausgeführt.

Verkaufsrenner in Deutschland: MOWAG Eagle (Archiv) (Bild: sda)

Schweizer Kriegsmaterial bleibt gefragt im Ausland: In den ersten drei Quartalen 2012 exportierten Schweizer Firmen Rüstungsgüter im Wert von 570,7 Millionen Franken ins Ausland. In der Vorjahresperiode wurden Güter für 493,3 Millionen Franken ausgeführt.

Die Schweiz exportiert mehr Kriegsmaterial: Am meisten Rüstungsgüter gingen zwischen Januar und September ins Nachbarland Deutschland. Mit Ausfuhren in Höhe von 208 Millionen Franken führt Deutschland die Exportstatistik an, wie die Eidgenössische Zollverwaltung am Donnerstag mitteilte.

Die Lieferungen nach Deutschland umfassen unter anderem 195 unbewaffnete, gepanzerte Aufklärungsfahrzeuge vom Typ MOWAG Eagle und die Rückgabe von 38 Leopard-Panzern der Schweizer Armee an den deutschen Hersteller. Fliegerabwehrsysteme und Munition wurden ebenfalls nach Deutschland ausgeliefert.

Nach Deutschland folgen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Ausfuhren von 132 Millionen Franken verzeichneten. Dabei handelt es sich um die zweite Tranche des Verkaufs von total 25 Pilatus-Flugzeugen. Wegen dieses Geschäfts führten die VAE im vergangenen Jahr die Exportstatistik an.

Vorübergehender Stopp

Die VAE waren in der jüngeren Vergangenheit mehrmals wegen Unregelmässigkeiten mit Kriegsgeräten in die Kritik geraten. Zuletzt waren in Syrien Handgranaten aufgetaucht, welche die RUAG an die VAE verkauft hatte. Das Land hatte zwar zugesichert, sie nicht auszuführen. Die Granaten gelangten jedoch als Geschenk nach Jordanien und von dort zu den syrischen Rebellen.

Als Reaktion auf den Vorfall stoppte der Bund im Sommer für kurze Zeit die Ausfuhren in die VAE und blockierte vorübergehend die Behandlung neuer Gesuche. Mittlerweile ist beides wieder möglich. Der Bund will sich bei neuen Bewilligungen aber teilweise ausbedingen, dass er die Regeleinhaltung vor Ort überprüfen kann.

Exporte in den Nahen Osten

Für jeweils über 15 Millionen Franken wurden auch Güter nach Italien, in die USA, nach Indien, Grossbritannien, Saudi-Arabien und Spanien geliefert. In den politisch instabilen Nahen und Mittleren Osten verkauften Schweizer Firmen Kriegsgeräte an Jordanien, Katar, Bahrain, Oman, Kuwait und Pakistan, nicht mehr aber an Ägypten und Israel.

Im vergangenen Jahr hatte die Schweizer Rüstungsindustrie mit Ausfuhren von 873 Millionen Franken einen Rekord verbucht. Grund für das hohe Ergebnis war nicht zuletzt der Flugzeug-Deal mit den VAE.

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