In Burundi soll eine verstärkte internationale Präsenz etabliert werden. Dafür hat sich der Schweizer UNO-Botschafter Jürg Lauber am Freitag in New York vor dem UNO-Sicherheitsrat ausgesprochen. Sie könnte dazu beitragen, die gespannte Lage im Land zu beruhigen.
Als Vorsitzender der Friedensbildungskonfiguration für Burundi berichtete Lauber dem Gremium von seiner Reise ins ostafrikanische Land, das sich nur langsam von einem Jahrzehnte langen Bürgerkrieg erholt.
Zwischen Regierungskräften und der Opposition kommt es immer wieder zu Gewalt. Menschenrechtsbeobachter berichten von Entführungen, Morden, Folter, Misshandlung, Hassreden und sexueller Gewalt auf beiden Seiten.
Zudem verstärke ein wirtschaftlicher Abschwung die Krise, erstmals nach zehn Jahren stetigen Wirtschaftswachstums, sagte Lauber. Er traf bei seinem Besuch sowohl den umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza sowie Vertreter der Opposition.
Die politische Krise habe auch die Umsetzung strategischer Programme zur Entwicklung der Infrastruktur, von Strassen und Stromleitungen verlangsamt, sagte Lauber. Die Hilfsgelder für Burundi müssen dieses Jahr neu gesprochen werden. Lauber warnte davor, dass diese Verhandlungen vor einem Hintergrund der Unsicherheit geführt würden, halte die politische Krise an.
Internationale Geber scheinen laut dem Botschafter zwar bereit zu sein, sich wieder in Burundi zu engagieren. Sie warteten aber auf klare Signale zur Lösung der Krise.