Dem Co-Piloten der Ethiopian Airlines, der im Februar ein Flugzeug nach Genf entführt hatte, wird in der Schweiz der Prozess gemacht. Die Schweiz lehnt eine Auslieferung nach Äthiopien ab.
Das Bundesamt für Justiz bestätigte der sda einen Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Matin». Demnach hat Bundesbern Äthiopien darüber informiert, dass in der Schweiz ein Strafverfahren zu den gleichen Tatbeständen eröffnet wurde, wegen denen Äthiopien die Auslieferung fordert.
Die Boeing 757-300, die am 17. Februar kurz nach Mitternacht in Addis Abeba gestartet war, hätte um 4.40 Uhr in Rom landen sollen. Der Co-Pilot schloss sich im Cockpit ein, als der Chefpilot zur Toilette ging.
Für die 202 Personen an Bord ging die Entführung glimpflich aus. Nach der Landung kurz nach 6 Uhr auf dem Flughafen Genf öffnete der Entführer ein Fenster des Cockpits und seilte sich auf den Boden ab.
Dort liess er sich widerstandslos von der Polizei festnehmen. Er gab an, er wolle politisches Asyl in der Schweiz beantragen. Dem Mann droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren.