Schweiz liefert weiteren Fifa-Funktionär an die USA aus

Der venezolanische FIFA-Funktionär Rafael Esquivel kann an die USA ausgeliefert werden. Das Bundesamt für Justiz (BJ) hat dies bewilligt, wie es am Mittwoch mitteilte. Esquivel hat noch dreissig Tage Zeit, den Entscheid beim Bundesstrafgericht anzufechten.

Rafael Esquivel bei einer Konferenz in Venezuela 2012. Nun soll er von der Schweiz an die USA ausgeliefert werden. (Archiv) (Bild: sda)

Der venezolanische FIFA-Funktionär Rafael Esquivel kann an die USA ausgeliefert werden. Das Bundesamt für Justiz (BJ) hat dies bewilligt, wie es am Mittwoch mitteilte. Esquivel hat noch dreissig Tage Zeit, den Entscheid beim Bundesstrafgericht anzufechten.

Der ehemalige Präsident des venezolanischen Fussballverbands und Exekutivmitglied des Südamerikanischen Fussballverbands (CONMEBOL) war am 27. Mai zusammen mit sechs weiteren Fifa-Funktionären in Zürich festgenommen und in Auslieferungshaft versetzt worden.

Die USA werfen ihm vor, beim Verkauf von Marketingrechten für die Copa America der Jahre 2007, 2015, 2016, 2019 sowie 2023 Bestechungsgelder in Millionenhöhe angenommen zu haben, wie das BJ schreibt. Damit habe Esquivel den Markt für Medienrechte verfälscht. Gegen Esquivel liegt in New York ein Haftbefehl vor.

Ein formelles Auslieferungsersuchen stellten die USA am 1. Juli. Sämtliche Voraussetzungen für eine Auslieferung sind erfüllt, wie das BJ festhält. So seien die Vorwürfe an Esquivels Adresse etwa auch in der Schweiz strafbar.

Vor einer Woche hatte das BJ entschieden, den uruguayischen Fifa-Funktionär Eugenio Figueredo an die USA auszuliefern. Dieser war ebenfalls Ende Mai in Zürich festgenommen worden. Dem früheren Vizepräsidenten der Fifa wird ebenfalls Bestechung zur Last gelegt.

Als erster der sieben Festgenommenen war bereits im Juli der ehemalige Funktionär Jeffrey Webb an die USA überstellt worden. Er hatte seiner Auslieferung selber zugestimmt. Dem ehemaligen Fifa-Vizepräsidenten aus den Caymaninseln wird unter anderem Betrug und Geldwäsche vorgeworfen. Vor einem New Yorker Gericht plädierte der 50-Jährige jedoch auf «nicht schuldig».

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