Die Schweiz hat die Reisewarnung für Ägypten etwas entschärft. Neu rät das Aussendepartement nicht mehr von Reisen an die Badeorte am Roten Meer ab. Damit können Touristen wieder Ferien buchen. Vor nicht dringenden Reisen in andere Gebiete wird jedoch weiter gewarnt.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aktualisierte am Dienstag seine Reisehinweise für Ägypten. Demnach dauern die politischen Spannungen noch an, die Sicherheitslage hat sich aber vordergründig beruhigt.
Von Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen nach Ägypten rät das Aussendepartement grundsätzlich weiterhin ab. Ausgenommen seien jedoch die Badeorte am Roten Meer und auf der Sinai-Halbinsel. Das Risiko von Entführungen und Anschlägen bleibe aber auf der ganzen Sinai-Halbinsel bestehen.
Eine erneute Eskalation der Lage in Ägypten schliesst das EDA nicht aus. Auch das Risiko von Terroranschlägen bleibe im ganzen Land bestehen. Zudem seien Demonstrationen und auch Streiks weiterhin wahrscheinlich, vor allem in Kairo und den grösseren Städten.
Ferien wieder möglich
Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die Gegend des Roten Meeres sind dort wieder Badeferien möglich. Bei den Schweizer Reiseveranstaltern Hotelplan und Kuoni können Touristen wieder buchen. TUI Suisse klärt mit den Fluggesellschaften, ob es Plätze für Kunden gibt.
Hotelplan bietet individuelle Ferienarrangements – das heisst Linienflug und Hotel – ab dem Mittwoch an. Die Charterflüge nach Scharm el Scheich und Hurghada würden ab dem 2. November wieder aufgenommen, teilte die Migros-Reisetochter mit.
Auch bei Kuoni können Reisende ab sofort wieder buchen, wie Sprecher Peter Brun auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Die erste Chartermaschine starte ab Donnerstag einmal wöchentlich ab Zürich nach Hurghada. Ab November gebe es vier Flüge pro Woche ans Rote Meer: Zwei nach Hurghada und je einer nach Scharm el Scheich und Marsa Alam.
Hunderte Umbuchungen und Annullierungen
Für Kunden, die ihre Ägypten-Ferien bis Ende Oktober umgebucht oder annulliert hatten, ändere sich nichts, sagte Brun. Die November-Ferien könnten indes nach derzeitigem Kenntnisstand planmässig durchgeführt werden, ausser die Lage in Ägypten ändere sich wieder.
Insgesamt hätten bislang rund 1000 Kuoni-Kunden ihre Ägypten-Reisen umgebucht oder storniert, sagte Brun. Rund die Hälfte davon habe die Reise annulliert. Auch bei Hotelplan sind es rund 1000 Kunden, die ihre Ägypten-Ferien annulliert, umgebucht oder storniert haben.
Beim dritten grossen Schweizer Reiseveranstalter, TUI Suisse, hiess es, man sei derzeit im Gespräch mit den Airlines, ob einzelne Plätze für Kunden gebucht werden könnten. Ab November würden die Charterflüge dann wieder aufgenommen, sagte TUI Suisse-Sprecher Roland Schmid. Auch bei TUI Suisse hätten einige hundert Kunden ihre Ägypten-Ferien absagen oder umbuchen müssen.