Die Schweiz spielt am Donnerstag den WM-Viertelfinal gegen die USA in Ostrava (15.15 Uhr) mit Reto Berra im Tor. Der 28-jährige Zürcher kommt damit zu seinem dritten WM-Einsatz in Folge.
Nationaltrainer Glen Hanlon wollte die Goalie-Wahl ausserhalb des Teams zunächst geheim halten, «weil es auch ein taktischer Entscheid ist», so der Kanadier. Dann gab er ihn doch noch bekannt.
Der Davoser Meisterkeeper Genoni hatte in seinen drei WM-Einsätzen einen bestechenden Eindruck hinterlassen und ist statistisch der beste Goalie des WM-Turniers, doch Berra vermochte Hanlon nicht zuletzt mit seiner jüngsten Top-Leistung im letzten Vorrunden-Spiel gegen Tschechien (1:2 n.P.) zu überzeugen.
Berra stand vor allem auch vor zwei Jahren in Stockholm im Tor, als die Schweizer den WM-Halbfinal gegen den Viertelfinal-Gegner aus diesem Jahr mit 3:0 gewann. Und Berra kämpfte sich in den letzten Monaten bei Colorado Avalanche nach einer Relegation in die AHL (Lake Erie Monsters) wieder in die Nummer-2-Position der Avalanche zurück.
Nach der Dislozierung am Mittwochmittag von Prag nach Ostrava gab es am frühen Abend noch ein rund einstündiges Eistraining. Während der dreistündigen Zugfahrt bereitete der Trainer-Staff das Team-Meeting vom Abend vor, an dem auf den Viertelfinal-Gegner vom Donnerstag näher eingegangen wurde.
Hanlon meint zum jungen amerikanischen Team, das gegen Russland, Finnland und die Slowakei mit 14 Toren imponierte: «Die Verteidiger agieren sehr aktiv in der Offensivzone. Sie verkörpern den typischen NHL-Stil. Ich hoffe, dass uns die Amerikaner für unsere Auftritte hier und in der Vergangenheit mit Respekt begegnen. Falls nicht, ist dies deren Entscheid», so Hanlon.“
Hanlon betrachtet seine eigene Mannschaft nach dem Steigerungslauf zum Coup fähig: «Die Qualifikation war nervenaufreibend, die K.o.-Runde hingegen ist aufregend. Jetzt müssen wir nicht mehr mit dem Kopf voller Sorgen ins Spiel gehen. Vor allem können gegen jeden bestehen. Wir waren gegen Tschechien und Schweden über 60 Minuten lang ebenbürtig und hätten das Eis ebenso gut als Sieger verlassen können.»