Die Schweiz muss sich auf trockene Sommer und Hochwasser gefasst machen. Wie sie sich gegen Auswirkungen des Klimawandels wappnen kann, lässt der Bundesrat untersuchen. In einem ersten Schritt hat er die Herausforderungen beschrieben.
Die Erderwärmung könne im besten Fall auf zwei Grad begrenzt werden, heisst es im Bericht, den der Bundesrat am Freitag verabschiedet hat. Daher müsse sich die Schweiz auf die Folgen vorbereiten.
Bis Ende 2013 soll ein Aktionsplan vorliegen. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehört gemäss dem Bericht die zunehmende Trockenheit im Sommer. Die Landwirtschaft werde vermehrt bewässern müssen, und die Waldwirtschaft sei mit der Ausbreitung von Insekten und Waldbrandgefahr konfrontiert, heisst es im Bericht.
Wasserverbrauch reduzieren
Betroffen ist aber auch die Energieproduktion, da aus den Fliessgewässern weniger Wasser bezogen werden kann. Sogar in der Trinkwasserversorgung könnte es zu Engpässen kommen. Die Anpassung an die zunehmende Trockenheit müsse darauf abzielen, den Wasserbedarf der betroffenen Sektoren zu reduzieren und die verfügbaren Reserven optimal zu nutzen, schreibt der Bundesrat.
Wassermangel ist aber nicht das einzige Problem, das der Klimawandel mit sich bringt. Zu den weiteren Herausforderungen gehört die grössere Hitzebelastung in den Agglomerationen und Städten, das steigende Hochwasserrisiko, die abnehmende Hangstabilität und die steigende Schneefallgrenze.
Als Folge des Klimawandels würden Erdrutsche, Steinschlag, Felsstürze und Murgänge in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich häufiger, hält der Bundesrat fest. Grund dafür seien die sich beschleunigende Gletscherschmelze und das Auftauen des Permafrosts.
Jährlich eine Milliarde Schaden
Als Herausforderung sieht der Bundesrat ferner die Ausbreitung von Schadorganismen, Krankheiten und gebietsfremden Arten sowie die Beeinträchtigung der Wasser- und Luftqualität. Insgesamt hat er 48 Handlungsfelder definiert.
Für die zu erwartenden Schadenskosten stützt sich der Bundesrat auf Modellrechnungen, die von einer mittleren Erwärmung ausgehen. Gemäss diesen Rechnungen liegt der Schaden 2050 bei 0,15 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Danach steigen die Kosten deutlich an. Gemittelt über das 21. Jahrhundert belaufe sich der jährlich zu erwartende Schaden zu heutigen Preisen auf rund eine Milliarde Franken, heisst es im Bericht.