Schweiz und Griechenland intensivieren Beziehungen in Energiefragen

Die Schweiz und Griechenland wollen ihre Zusammenarbeit in Energiefragen verstärken. Die für Energie zuständige Bundesrätin Doris Leuthard und ihr griechischer Amtskollege Papakonstantinou haben am Montag in Bern eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Doris Leuthard und ihr griechischer Amtskollege Georgios Papakonstantinou (Bild: sda)

Die Schweiz und Griechenland wollen ihre Zusammenarbeit in Energiefragen verstärken. Die für Energie zuständige Bundesrätin Doris Leuthard und ihr griechischer Amtskollege Papakonstantinou haben am Montag in Bern eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Die Erklärung sieht die Förderung erneuerbarer Energien in Griechenland vor. Dabei geht es vor allem um die Nutzung von Sonnenenergie. Auch nimmt das Memorandum of Understanding Bezug auf die Zusammenarbeit im Projekt für die Gaspipeline Trans Adriatic (TAP).

Diese Pipeline soll von Griechenland aus über Albanien und durch die Adria Erdgas aus dem Kaspischen Meer nach Italien transportieren. Am Projekt beteiligt ist – nebst Statoil aus Norwegen und der deutschen E.On Ruhrgas – das Schweizer Energiehandelsunternehmen EGL, eine Tochter des Axpo.

Die Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) habe mit dem griechischen Energieminister Georgios Papakonstantinou über die Pipeline diskutiert, hiess es nach dem Treffen vor den Medien in Bern.

„Der Weg ist noch lang“, sagte Leuthard am Montag in Bern. Einen genauen Zeitplan wollte sie nicht nennen. Betriebsbereit könnte die Gaspipeline frühstens im Jahr 2017 sein. Erdgas ist – hinter Erdöl und Elektrizität – die drittwichtigste Energiequelle für die Schweiz. Der gesamte Bedarf wird importiert.

Ähnliche Vereinbarungen

Die Absichtserklärung hält unter anderem fest, dass die Zusammenarbeit und die Investitionen von Unternehmen in den beiden Ländern vereinfacht werden soll. Die Schweiz hat bereits ähnliche Vereinbarungen mit der Türkei und Aserbaidschan abgeschlossen – beide ebenfalls in Hinblick auf die Gaspipeline TAP.

TAP ist nicht einzige Projekt für den Transport von Gas aus dem Kaspischen Meer und dem Mittleren Osten nach Europa. Die von der EU unterstützte Pipeline Nabucco soll Erdgas via Türkei und Südosteuropa nach Österreich bringen. Initiator von Nabucco war das österreichische Gas- und Ölunternehmen OMV. Weiter buhlt der britische Energiekonzern BP mit dem Projekt Seep um Gas.

Für Gas aus Aserbaidschan hatte TAP im vergangenen Februar einen Etappensieg errungen: Die Betreiber des aserbaidschanischen Gasfeldes Shah Deniz entschieden sich gegen das italienische-griechische Projekt IGI Poseidon und damit für TAP als mögliche südliche Route für aserbaidschanisches Gas.

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