Das Schweizer Eishockey-Nationalteam kassiert im ersten Spiel unter dem neuen Nationaltrainer Glen Hanlon beim Deutschland Cup gegen den Gastgeber eine 1:3-Niederlage.
Thomas Oppenheimer besiegelte den Sieg der Deutschen mit einem Schuss ins leere Tor 27 Sekunden vor Spielende. Den einzigen Schweizer Treffer erzielte Reto Suri, der im Powerplay ein Zuspiel von Captain Romano Lemm zum zwischenzeitlichen 1:1 verwertete (26.). Doch die Reaktion der Deutschen auf diesen Treffer folgte noch vor Spielmitte durch den zweiten Treffer von Matchwinner Patrick Reimer. Der Stürmer der Nürnberg Ice Tigers bezwang den Schweizer Keeper Daniel Manzato mit dem eigenen Nachschuss.
Der Goalie vom HC Lugano wurde zum besten Schweizer Spieler der Partie gewählt. Er war schon im Startdrittel deutlich mehr beschäftigt als sein Gegenüber Dennis Endras. Das Schussverhältnis von 18:7 für Deutschland spiegelte die Kräfteverhältnisse wider. In der 16. Minute war Manzato indes machtlos, als Reimer eine kurze Unaufmerksamkeit in der Schweizer Defensive zur 1:0-Führung für Deutschland nutzte. Die auf dem Eis stehenden Schweizer Verteidiger und Nationalteam-Debütanten, Jannik Fischer und Cédric Hächler, bezahlten in dieser Situation ihr Lehrgeld.
Die Schweizer bestreiten den Deutschland-Cup mit elf Debütanten. Auch deshalb verwunderte es kaum, dass das Team von Glen Hanlon im Startspiel in der Offensive nur wenig Wirkung erzielen konnte. Schweizer Torchancen waren an einer Hand abzuzählen. Abgesehen vom Block mit den Routiniers um Captain Romano Lemm und dem WM-Silbermedaillengewinner von 2013, Reto Suri, sahen sich die restlichen Schweizer Formationen mehrheitlich in die eigene Zone zurückgedrängt.
Die Zeit für eine Wende im Turnierverlauf bietet sich den Schweizern noch. Im Vorjahr hatten die Schweizer das Startspiel am gleichen Ort gegen Deutschland ebenfalls verloren (0:2), am Ende aber immerhin noch Platz 2 hinter den USA erreicht. Am Samstag trifft die Schweiz in ihrem zweiten Turnierspiel auf Kanada (19.45 Uhr), das zum Auftakt gegen die Slowakei mit 1:4 überraschend deutlich den Kürzeren zog. Zum besten Spieler der Kanadier wurde Micki DuPont gewählt. Der Abwehrspieler der Kloten Flyers hatte in doppelter Überzahl für den einzigen Torerfolg der Nordamerikaner gesorgt.
Deutschland – Schweiz 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
Olympia-Eishalle, München. – 5700 Zuschauer. – SR Gofman/Rohatsch (Russ/De), Gaube/Merten (De/De). – Tore: 16. Reimer (Gogulla, Ullmann) 1:0. 26. Suri (Romano Lemm, Martschini/Ausschluss Hospelt) 1:1. 29. Reimer (Ausschluss Walsky) 2:1. 60. (59:33) Oppenheimer (Pietta, Hördler) 3:1 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Deutschland, 5mal 2 Minuten gegen Schweiz.
Deutschland: Endras; Kettemer, Krupp; Ankert, Hördler; Krueger, Sinan Akdag; Reul, Nikolai Goc; Wolf, Plachta, Hager; Reimer, Ullmann, Gogulla; Pietta, Oppenheimer, Hospelt; Noebels, Yannic Seidenberg, Kink.
Schweiz: Manzato; Schlumpf, Ramholt; Untersander, Leeger; Kienzle, Kparghai; Hächler, Jannik Fischer; Chris Baltisberger, Froidevaux, Scherwey; Martschini, Romano Lemm, Suri; Bodenmann, Schäppi, Walsky; Gaëtan Haas, Bertschy, Dino Wieser.
Bemerkungen: Schweiz ohne Zurkirchen (Ersatzgoalie), Simion, Künzle und Samuel Walser (überzählig). – Die offizielle Zeitmessung funktionierte im ersten Drittel rund zehn Spielminuten nicht mehr (Uhr auf Anzeigetafel lief einfach weiter, wurde deshalb vorübergehend ausgeschaltet). – 58:57 Timeout Schweiz, von 58:51 bis 59:33 ohne Torhüter. – Powerplay: Deutschland 1/5; Schweiz 1/3. – Schüsse: Deutschland 36 (18-9-9); Schweiz 21 (7-7-7).