Die Schweiz gewinnt an der WM in Stockholm auch das siebte Vorrundenspiel. Nach dem 4:1 gegen Weissrussland starten die Schweizer von Platz 1 aus in die Viertelfinals gegen den zwölffachen Titelträger Tschechien, der sich dank eines 7:0 gegen Norwegen für die K.o.-Runde qualifizierte.
Es war ein zäher Kampf, bis der Gruppensieg der Schweizer feststand. Matthias Bieber im Powerplay (51.) sowie Julian Walker mit einem Doppelpack (55./60. ins leere Tor) erlösten die Schweizer schliesslich. Sieben Siege an einer WM hatte bisher noch nie ein Schweizer Nationalteam geschafft.
Die Schweizer starteten stark, führten nach bereits 73 Sekunden durch ein Eigentor der Weissrussen, das Roman Josi mit einem schönen Solo «vorbereitet» hatte, und verzeichneten kurz darauf einen Pfostenschuss durch Mathias Seger (3.). Ihren ersten Torschuss auf Reto Berra gaben die Weissrussen erst in der 12. Minute ab.
Nach der druckvollen Startphase bauten die Schweizer gegen den WM-Gastgeber von 2014 jedoch ab. Immer wieder scheiterten sie am starken weissrussischen Keeper Witali Belinski. Und in der 42. Minute glichen die Weissrussen schliesslich nicht unverdient durch Jewgeni Kowyrschin, der davor das Eigentor verschuldet hatte, zum 1:1 aus.
Diaz‘ Debüt, Suris Ausscheiden
Erstmals mit von der Partie war der am Vortag angereiste Rafael Diaz. Der Verteidiger der Montreal Canadiens ersetzte in der vierten Verteidigung den leicht angeschlagenen Robin Grossmann (Oberkörperverletzung).
Der Sieg wurde getrübt durch den Ausfall von Reto Suri. Pawel Tschernajok fiel dem Schweizer Stürmer in der 39. Minute nach einer Aktion an der Bande auf das Knie. Suri verschwand humpelnd in der Kabine und kehrte nicht mehr zurück. Wie schwer er sich dabei verletzt hat, ist noch offen.
Tschechien verhindert Debakel
Tschechien verhindert ein historisches Debakel. Der WM-Dritte qualifiziert sich dank eines 7:0 gegen Norwegen doch noch für die Viertelfinals, wo am Donnerstag (14.45 Uhr, SRF2 live) die Schweiz der Gegner sein wird. Seit 1930 waren die Tschechen nur einmal nicht in der K.o.-Runde dabei – 1953 bei der WM in der Schweiz, als die Mannschaft nach dem Tod ihres Staatspräsidenten Klement Gottwald frühzeitig vom Turnier abreiste.
Globe Arena, Stockholm. – 2206 Zuschauer. – SR Frano/Vinnerborg (Tsch/Sd), Valach/Woodworth (Slk/USA).
Tore: 2. (1:13) Josi 0:1 (Eigentor Kowyrschin). 42. Kowyrschin (Andrjuschenko, Schinkewitsch) 1:1. 51. Bieber (Josi, Berra/Ausschluss Kitarow) 1:2. 55. (54:00) Walker (Bieber) 1:3. 60. (59:02) Walker 1:4 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Weissrussland, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Weissrussland: Belinski; Tschernajok, Kasnadej; Graborenko, Jeronow; Schinkewitsch, Goroschko; Kulakow, Kitarow, Kolzow; Ugarow, Stas, Meleschko; Kowyrschin, Gawrus, Andrjuschenko; Solomonow, Demkow, Stefanowitsch; Kisli.
Schweiz: Berra; Seger, Julien Vauclair; Blindenbacher, Philippe Furrer; Josi, von Gunten; Diaz, Blum; Niederreiter, Martin Plüss, Simon Moser; Walker, Trachsler, Bieber; Suri, Gardner, Ambühl; Bodenmann, Cunti, Hollenstein.
Bemerkungen: Weissrussland ohne Filitschkin und Jefimenko (beide verletzt). Schweiz ohne Grossmann (angeschlagen), Martin Gerber (Ersatztorhüter), Stephan, Monnet und Bürgler (alle überzählig). 39. Suri verletzt ausgeschieden. Pfosten-/Lattenschüsse: 3. Seger. 28. Kasnadej. Weissrussland von 57:30 bis 58:08 und von 58:43 bis 59:02 ohne Goalie. Timeout Weissrussland (59.). – Schüsse: Weissrussland 21 (4/12/5); Schweiz 40 (16/11/13). – Powerplay-Ausbeute: Weissrussland 0/4; Schweiz 1/3.
Rangliste:
1. Schweiz 7/20. 2. Kanada 7/18. 3. Schweden 6/12. 4. Norwegen 6/9. 5. Tschechien 6/8. 6. Dänemark 6/6. 7. Weissrussland 7/3. 8. Slowenien 7/2.