Die Reiselust der Schweizer Bevölkerung ist ungebrochen. Auch 2014 packten neun von zehn Personen für mindestens eine Nacht die Koffer. Sie unternahmen zwar etwas weniger, dafür aber längere Reisen.
Im Schnitt kamen 2014 auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner 2,9 Reisen mit Übernachtungen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. Fast zwei Drittel dieser Reisen führten ins Ausland. Dazu kamen 10,3 Tagesreisen pro Person, die allermeisten davon mit einem Ziel in der Schweiz.
Insgesamt zählte das BFS letztes Jahr 21,2 Millionen Reisen mit Übernachtungen (-4,8 Prozent). Zurückgegangen ist vor allem die Zahl der kürzeren Reisen im Inland, während jene der Ausland-Trips mit vier und mehr Übernachtungen noch zulegten. Zwei Drittel der Auslandreisen sind von dieser Dauer.
Boom der Italien-Reisen
Beim Reiseverhalten gibt es zwischen den Altersgruppen und Sprachregionen zum Teil deutliche Unterschiede. Am reisefreudigsten zeigten sich 2014 die 25- bis 44-Jährigen (3,2 Reisen), eher reisefaul Personen ab 65 Jahren (2,2). Tessiner unternahmen weniger Reisen (2,2) als Deutsch- oder Westschweizer (je 2,9)
Bei Reisen mit Übernachtungen ist das Auto das meistgenutzte Verkehrsmittel. Am häufigsten werden Nachbarländer angesteuert. Beliebteste Destinationen waren 2014 gemäss BFS Deutschland, Italien (je 12 Prozent) und Frankreich (9 Prozent). Die Zahl der Reisen nach Italien erhöhte sich im vergangenen Jahr um fast einen Drittel.
Bei Privatreisen mit Übernachtungen gab eine reisende Person im Inland im Schnitt 117 Franken pro Tag aus, im Ausland 166 Franken. Mit Abstand am teuersten waren Reisen mit Hotelübernachtungen (220 Franken pro Person/Tag), der bevorzugten Unterkunftsform der Schweizerinnen und Schweizer. Am günstigsten kamen Aufenthalte bei Verwandten oder Bekannten (76 Franken) zu stehen.