Die Schweizer Exportlokomotive lahmt: Die Ausfuhren der Chemie- und Pharmaindustrie verharrten im April auf der Stelle. Zwar wurden mehr pharmazeutische Wirkstoffe ins Ausland verkauft, aber weniger Medikamente. In der Folge stagnierten die Exporte insgesamt.
Die Exporte gingen arbeitstagsbereinigt um 0,4 Prozent auf 17,2 Milliarden Franken zurück, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Saisonbereinigt gingen die Ausfuhren gar um 1,5 Prozent zurück.
Es gab aber auch Branchen, die mehr exportierten. So zogen die Metallexporte um 8,8 Prozent an. Textilien, Bekleidung und Schuhe entwickelten sich mit einem Plus von 18,3 Prozent besonders dynamisch – hier dürfte der Anstieg allerdings ein weiteres Mal auf das Konto von Retouren an Onlinekleiderhändler im Ausland gehen.
Erneut weniger verkaufte die Maschinen- und Elektronikindustrie ins Ausland. Auch die Uhrenindustrie verbuchte einen weiteren Rückgang von 1,9 Prozent.
Die Importe dagegen legten im April um 2,3 Prozent auf 15,3 Milliarden Franken zu. Vor allem die Energieeinfuhren schossen wegen den anziehenden Preisen um einen Viertel hoch. Mit dem Exportminus und dem Importplus sank das Aussenhandelssaldo mit 1,9 Milliarden Franken auf den tiefsten Stand der letzten zwei Jahre.