Der Schweizer Aussenhandel kommt weiterhin kaum vom Fleck. Im Juli stiegen die Exporte arbeitstagsbereinigt um 0,3 Prozent. Die Importe gingen um 0,2 Prozent zurück.
Unter dem Strich resultierte mit 2,9 Mrd. Fr. der zweithöchste monatliche Überschuss, der je ausgewiesen wurde. Die Exporte summierten sich auf 17,4 Mrd. Franken, die Einfuhren auf 14,5 Mrd. Franken, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag bekanntgab.
Unter den einzelnen Branchen schwang erneut die Uhrenindustrie obenauf, welche die Exporte um 15,4 Prozent steigerte. Auch die Chemie- und Pharmaindustrie konnte mit einem einem Plus von 8 Prozent zulegen. Am anderen Ende der Skala steht die Maschinen- und Elektronikindustrie, die 10,1 Prozent weniger Ausfuhren verzeichnete.
Exporte in die EU legen zu
Die Exporte der Schweiz in die EU haben sich im Juli gegenüber dem Vorjahr gut gehalten. Die Ausfuhren in den wichtigsten Absatzmarkt stiegen um 5,3 Prozent auf 9,79 Mrd. Franken.
Das Wachstum ist allerdings leicht verzerrt, weil in diesem Jahr ein Arbeitstag mehr in den Juli fiel als 2011.
Besonders stark hätten sich die Exporte nach Frankreich und Grossbritannien entwickelt, sagte Matthias Pfammatter von der EZV im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. Ebenfalls eine starke Nachfrage gab es aus Nordamerika, wohin die Schweizer Wirtschaft 18 Prozent mehr exportierte als im Vorjahr.
Nachfrage aus Asien lahmt
Eher enttäuschend habe sich jedoch der Handel mit Asien entwickelt, sagte Pfammatter. Besonders China zeigte weniger Interesse an Schweizer Produkten: Die Exporte ins Reich der Mitte schrumpften um 23 Prozent. Diesen Rückgang vermochte auch die steigende Nachfrage aus dem Mittleren Osten, insbesondere den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, nicht zu kompensieren.
Der deutliche Aussenhandelsüberschuss im Juli – mit 2,9 Mrd. Fr. der zweithöchste je gemessene – überrascht Pfammatter nicht. Die Schere zwischen Exporten und Importen sei in jüngerer Zeit auseinandergegangen. „Bereits in den letzten Monaten gab es immer sehr hohe Überschüsse“, sagte er.