Ilma Rakusa erhält den mit 8000 Euro dotierten Manes-Sperber-Preis, teilte der österreichische Kulturminister Josef Ostermayer Mittwochabend bei der Eröffnung der Buch Wien mit. Die Verleihung findet am 4. Dezember im Bundeskanzleramt statt.
Rakusa wurde 1946 in der Slowakei geboren und kam als Kind in die Schweiz und besuchte in Zürich die Volksschule und das Gymnasium, danach absolvierte sie ein Studium der Slawistik und der Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Seit 1977 hat die Trägerin des Schweizer Buchpreises 2009 («Mehr Meer») einen Lehrauftrag an der Universität Zürich. Daneben ist sie freiberuflich als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin tätig.
«Ich denke, dass es in Zeiten, in denen religiöse Fanatiker versuchen, Menschen und damit Meinungen zu unterdrücken, enorm wichtig ist, Zeichen zu setzen, die uns an jene Werte der Aufklärung erinnern, für die Manes Sperber gekämpft hat», sagte Ostermayer. Rakusa sei eine «aussergewöhnliche europäische Autorin und Vermittlerin zwischen den Kulturen», so Ostermayer.
Der mit 8000 Euro dotierte Preis wird vom Bundeskanzleramt gestiftet und alle zwei Jahre von der Manes-Sperber-Gesellschaft in Wien vergeben. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, deren literarisches und essayistisches Werk in einem sichtbaren thematischen Zusammenhang mit dem Oeuvre von Sperber steht.
Dabei spielen die transnationale europäische Orientierung sowie das intellektuelle und zivilgesellschaftliche Engagement eine wesentliche Rolle. Frühere Preisträger waren Péter Esterházy (2009), Jiri Grusa (2011) und Regis Debray (2013).
Am Abend des 4. Dezember findet in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur eine Podiumsdiskussion mit Ilma Rakusa, Iris Radisch und Wolfgang Müller-Funk statt.