Ein gutes Pflanzenjahr, aber Probleme auf dem Milch- und Schweinemarkt: Auf diesen Nenner lässt sich der am Freitag publizierte Jahresrückblick 2011 des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) bringen.
Die Wetterkapriolen machten den Bauern zum Teil das Leben schwer. So fiel der erste Grasschnitt wegen anhaltender Trockenheit vielerorts aus. In den meisten Gegenden kompensierten die nachfolgenden Emdernten diesen Verlust aber problemlos, wie es in dem vom Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) veröffentlichen SBV-Rückblick heisst.
Als qualitativ und quantitativ hervorragend beurteilt der Bauernverband den Erntedurchschnitt im Getreide-, Zucker-, Kartoffel-, Obst- und Weinbau. Die grossen Mengen bereiteten mancherorts aber auch Probleme. So mussten beispielsweise rund 60’000 Tonnen überschüssige Kartoffeln verfüttert werden.
Bei den Schlachttieren machten den Bauern die tiefen Schweinepreise Sorgen, wie es im Bericht weiter heisst. Der Grund: Die hohe Produktion konnte trotz den Bemühungen des Produzentenverbandes noch nicht wieder gedrosselt werden; das belastete den Markt.
Milchpreis unter Druck
Nach wie vor ungelöst sind die Probleme auf dem Milch- und Buttermarkt. Entsprechend standen die Produzentenpreise weiterhin unter Druck. Ende September traten zudem die Schweizer Milchproduzenten aus der Branchenorganisation Milch aus.
Der SBV geht ferner davon aus, dass das Durchschnittseinkommen in der Landwirtschaft gegenüber 2010 um 3,2 Prozent gesunken ist. Vor allem Landwirtschaftsbetriebe im Hügelland seien betroffen, wo das Einkommen pro Arbeitskraft sogar um 6 Prozent tiefer lag als 2010.
Insgesamt habe der Wert der landwirtschaftlichen Produktion um 0,4 Prozent auf 10,251 Milliarden Franken abgenommen.