Schlechtes Wetter hat den Bauern den Saisonauftakt vermiest. Dank tieferen Produktionskosten und höheren Fleischpreisen bleibt ihnen 2016 trotzdem mehr im Geldbeutel. Das Einkommen dürfte um gut 6 Prozent steigen.
«Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr.» Die Bauernregel verhiess für das laufende Landwirtschaftsjahr nichts Gutes. Tatsächlich war etwa die Getreideernte so schwach wie zuletzt in den 1970er Jahren, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.
Im Milchsektor hält der Preiszerfall wegen der weltweiten Überproduktion an. Trotz diesen negativen Vorzeichen wird das Einkommen der Landwirtschaft nach ersten Schätzungen des BFS 2016 um 6,2 Prozent auf 3,1 Milliarden Franken steigen. So viel verbleibt vom Gesamtertrag von 13,1 Milliarden nach Abzug der Produktionskosten.
Ein Fünftel des Einkommens vom Staat
Mit den Einkünften des Landwirtschaftssektors werden hauptsächlich Arbeit und eingesetztes Kapital der Bauernfamilien entschädigt. Ein wichtiger Bestandteil sind die Staatsbeiträge. Mit unverändert 2,9 Milliarden Franken werden sie dieses Jahr laut den Schätzungen 22 Prozent der Gesamtressourcen ausmachen.
Positiv auf das Gesamtergebnis wirken sich gemäss BFS die Verbesserungen auf dem Schweine- und Rindviehmarkt und die tieferen Produktionskosten aus. Die tierische Produktion dürfte um 1,5 Prozent auf 5 Milliarden Franken steigen. Die Produktionskosten gehen im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent zurück, dies wegen der tieferen Erdölpreise und des starken Frankens.