Schweizer Beachvolleyballer vor den Saisonhöhepunkten WM und Gstaad

Für die besten Schweizer Beachvolleyballer stehen in den kommenden drei Wochen mit der WM in Holland und dem Heimturnier in Gstaad (7. bis 12. Juli) die beiden Saisonhöhepunkte bevor.

Für die besten Schweizer Beachvolleyballer stehen in den kommenden drei Wochen mit der WM in Holland und dem Heimturnier in Gstaad (7. bis 12. Juli) die beiden Saisonhöhepunkte bevor.

Die Schweizer Topteams lieferten in den ersten beiden Monaten der laufenden Saison durchzogene Resultate ab. Im Vergleich zum Vorjahr fehlten primär die Ausreisser nach oben. Der 5. Rang von Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Dépré letzte Woche am Grand-Slam-Turnier in St. Petersburg, Florida, gehörte rein resultatmässig zu den wenigen positiven Überraschungen an den Turnieren der höchsten Stufe.

Die verhältnismässig guten Resultaten der Vorsaison liessen die Erwartungen steigen. Mit dem Beginn der Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele in einem Jahr in Rio begann aber der Kampf um die Quotenplätze von Neuem. Philippe Saxer, der Beachvolleyball-Verantwortliche im Schweizer Verband, relativiert deshalb die bisher eher magere Ausbeute. «Die Resultate widerspiegeln, was derzeit abgeht auf der Tour. Es ist brutal eng und vom Niveau her sehr hoch. Die Sportart hat noch einmal einen riesigen Schritt vorwärts gemacht im Vergleich zum Stand vor vier Jahren.»

Diese Erfahrung müssen derzeit zum Beispiel Philip Gabathuler und Mirco Gerson machen. Nach ihrem 14. Schlussrang im Jahresranking 2014 ist das einzige Schweizer Männerduo, das an der WM startberechtigt ist, an den bisherigen vier Grand-Slam- oder Major-Turnieren nie über den 17. oder 25. Rang hinausgekommen. Nach der WM und dem Gstaader Turnier werden die beiden deshalb vorerst wieder die kräfteraubenden Qualifikationen bestreiten müssen. «Ihre Leistung ist okay. Sie sind sehr nahe dran. Aber klar, wenn sie diese Olympia-Qualifikation schaffen wollen, dann müssen sie noch einen ‚Zacken‘ zulegen», so Saxer.

Besser ist die Ausgangslage bei den Frauen, bei denen mit Joana Heidrich/Nadine Zumkehr, Tanja Goricanec/Tanja Hüberli und Forrer/Vergé-Dépré drei Teams in Holland starten und in dieser Saison um einen der maximal zwei Quotenplätze für Rio kämpfen. Das konstanteste Duo bilden Heidrich und Zumkehr, die sich an den wichtigsten zwei Turnieren im 9. Rang klassiert haben. Dabei hat Zumkehr nach ihrer Schulter-Operation im letzten Herbst noch nicht ihr bestes Niveau erreicht.

Die Top Ten sind für die Schweizer Tandems die «magische» Grenze, die es auf der World Tour zu erreichen gilt. Mit regelmässigen 9. Rängen, gleichbedeutend mit der Achtelfinal-Qualifikation, kämen die Teams einer Olympia-Qualifikation näher. An einer WM zählen indes primär die Medaillen. «Natürlich hoffen wir auf einen Exploit», so Saxer. «Zuerst geht es aber für alle Teams darum, die Gruppenphase zu überstehen. Das ist unser Minimalziel. Dann ist für jedes Duo alles möglich.»

Zu den Zeiten von Martin und Paul Laciga, Patrick Heuscher, Stefan Kobel, Sascha Heyer und Markus Egger gehörten Schweizer Spitzenklassierungen oder Medaillengewinne schon fast zum Alltag. An den letzten beiden Weltmeisterschaften bekamen die Schweizer Duos aber zu spüren, dass diese Phase vorbei ist. 2011 in Rom und 2013 in Stare Jablonki (Pol) war für die Schweizer spätestens nach den Sechzehntelfinals Schluss.

Die Chancen, dass sie in diesem Jahr zumindest die Gruppenspiele überstehen, stehen für die Schweizer Teams nicht allzu schlecht. Denn alle vier Duos haben (zumindest auf dem Papier) ein Aussenseiterduo in ihrer Vierergruppe. Speziell: Heidrich/Zumkehr und Forrer/Vergé-Dépré sind bei den Frauen in den selben Pool eingeteilt worden. Für die erste K.o.-Runde (Sechzehntelfinals) qualifizieren sich alle Gruppenersten und -zweiten sowie acht der zwölf Gruppendritten.

In Holland werden die zehnten Beachvolleyball-Weltmeisterschaften durchgeführt. Zum ersten Mal finden die Titelkämpfe nicht an einem einzelnen Ort statt, sondern in vier Städten (Den Haag, Amsterdam, Rotterdam und Apeldoorn). «Das ist ein spannender Ansatz. Für die Teams bedeutet es aber auch einen logistischen und koordinativen Mehraufwand», sagt Saxer. Zum Standard solle dies nicht werden. Saxer hat das beim Weltverband FIVB abgeklärt – nicht zuletzt deshalb, weil die Schweiz nach den Titelkämpfen 2007 in Gstaad gerne wieder einmal eine WM durchführen möchte.

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