Fünf Tage nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele beginnt heute das Eishockey-Turnier der Männer. Die Schweiz spielt zum Auftakt gegen den unbequemen Aussenseiter Lettland.
Die Eishockey-Partien der Männer sind gemäss den Organisatoren bereits seit dem letzten Herbst alle ausverkauft. Und seit deren Ankunft am Montag werden sämtliche Bewegungen der rund 140 NHL-Stars auf Schritt und Tritt verfolgt. Das Interesse an Jonas Hiller, Roman Josi, Mark Streit und Co. im Vergleich zu Superstars wie Sidney Crosby oder Alexander Owetschkin hält sich (noch?) in Grenzen. Das ist insofern logisch, als dass die Schweizer nicht zu den Favoriten gezählt werden, trotz des Gewinns der WM-Silbermedaille im letzten Frühling. Trainer Sean Simpson betonte nach dem Abschlusstraining in Sotschi erneut, dass Stockholm vorbei sei und man nicht einfach an das erfolgreiche Turnier anknüpfen könne: «Es ist ein neues Turnier, neue Spieler, neue Gegner und ein neuer Ort. Alles fängt bei null an.»
Verstecken muss sich die Schweizer Auswahl aber keineswegs. Neun Mitglieder des Olympia-Teams (Simon Moser inklusive) verdienen ihre Geld mittlerweile in der NHL – so viele wie noch nie. Auf dem Papier steht gegen die Letten das wohl bestbesetzte Schweizer Team aller Zeiten auf dem Eis. «Es ist wohl nicht mehr so, dass wir unterschätzt werden, wie vielleicht noch 2002, 2006 oder 2010», so Mark Streit. Der Verteidiger der Philadelphia Flyers nimmt wie Captain Mathias Seger und Martin Plüss zum vierten Mal in Folge an Olympischen Spielen teil.
Lettland mit Kenins und Daugavins
Die Aufgabe in der Gruppe C gegen der Reihe nach Lettland, Schweden und Tschechien wird für Simpsons Team nicht einfach. Weltmeister Schweden, das die Schweiz im WM-Final mit 5:1 in die Schranken wies, und Tschechien, gegen das die Schweizer im WM-Viertelfinal 2:1 siegten, werden mit stärkeren Teams antreten als im letzten Mai. Und die Letten gelten als eingespieltes Team, das jeden Gegner in Bedrängnis bringen kann. Mit Ronalds Kenins (ZSC Lions) und Kaspars Daugavins (Servette) stehen zwei in der Schweiz bestens bekannte Akteure im Kader der Balten – nebst den beiden Österreichern Oliver Setzinger (Lausanne) und Stefan Ulmer (Lugano) die einzigen NLA-Cracks ausserhalb des Schweizer Teams, die in Sotschi dabei sind.
Simpson bezeichnete die Partie von heute als «Tricky Spiel». Dank des speziellen Modus‘, wonach alle 12 Teams nach den drei Partien der Vorrunde in die K.o.-Phase einziehen, könnten sich die Schweizer gar eine Niederlage leisten. Dies wollen sie aber unter allen Umständen verhindern, um nicht bereits früh im Turnier auf eine der besten Mannschaften zu treffen.